Archiv für November 2012

Bildende Kunst auf den Stadion-Terrassen.

Montag, 12. November 2012

Haus des Sports an der Jesse-Owens-Allee:

Bildende Kunst auf den ‚Stadion-Terrassen’ am Berliner Olympiastadion

 

Seit der Eröffnung der ständigen Ausstellung des Deutschen Historischen Museums am Maifeld des Olympiastadions (Glockenturm), Ausstellungen des Sportmuseums Berlin im Lichthof des Deutschen Sportforums und der Fertigstellung des ‚Geschichtspfades’ ist das Berliner Olympiagelände der Spiele von 1936 auch für kunst- und zeitgeschichtlich interessierte Besucher eine spannende Adresse geworden. Die Planungen eines ‚Hertha-Museums’ im Stadion werden ebenfalls von immer mehr Fans und nicht nur Fußballbegeisterten verfolgt. Für 2017 ist die Eröffnung des Ausstellungszentrums des Sportmuseums unter dem Glockenturm des Maifeldes vorgesehen.

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1909-2009: 100 Jahre Stadion-Terrassen am Olympiastadion

Montag, 12. November 2012

Das Berliner „Haus des Sports“ hat Jubiläum: 100 Jahre ‚Stadion-Terrassen’ 2009 an der Jesse-Owens-Allee.

 

Mit der Eröffnung der „Grunewald-Rennbahn“ durch Kaiser Wilhelm II und den traditionsreichen Union Club am 23. Mai 1909 war auch der Bau einer anspruchsvollen Gastronomie verbunden. Das „Restaurant Waldhaus“ mit seinem lang gestreckten Gebäude und den entstandenen Terrassen dominierte den östlichen Teil des Rennbahngeländes. Im Straßengeschoss lag die „Kutscherkneipe“, darüber das Restaurant mit mehreren Sälen, Empfangsräumen und dem Küchentrakt. Vom 27. Mai bis 2. Juni 1909 tagte das Internationale Olympische Komitee unter Vorsitz von Pierre de Coubertin (X. Session) im Berliner Hotel Adlon und traf sich zur Besichtigung der für die Olympischen Spiele 1916 in Berlin geplanten Baulichkeiten im Restaurant Waldhaus zu einem Empfang.

 

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Emanzipation der Sportjugend durch Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe

Montag, 12. November 2012

Berlin vor 40 Jahren: Erster Schulterschluss zwischen Jugendarbeit und Sport führt zur gesellschaftspolitischen Emanzipation der Sportjugend.

 Vor 40 Jahren wurde in der Quartalsschrift „Neuer Rundbrief“ der Senatsverwaltung für Familie, Jugend und Sport in Heft I von 1980 das Schwerpunktthema „Jugendarbeit und Sport“ in den Mittelpunkt der Diskussionen gerückt. Auf Wunsch der Senatorin für Familie, Jugend und Sport, Ilse Reichel, und ihres Senatsdirektors (Staatssekretärs), Dieter Kreft, sollte damit der Sprachlosigkeit der Jugendhilfe gegenüber dem Sport und der sportlichen Jugendarbeit begegnet und möglichst fruchtbare Kooperationen eingeleitet werden. Dieter Kreft leitete die Diskussionen mit seinem Beitrag „Jugendhilfe und Sport – Eine vergessene Aufgabe der Jugendarbeit“ ein, Prof. Dr. C. Wolfgang Müller (TU Berlin) und Prof. Dr. Hans Gerhard Sack (Universität Marburg) beleuchteten Hintergrund und Perspektiven. Die Sportjugend Berlin nahm grundsätzlich Stellung und lieferte mit ihrer gerade angelaufenen „Sozialen Offensive“ praktische Handlungsfelder und Kooperationsvorschläge. Prof. Müller konstatierte beiden Bereichen der Jugendarbeit ‚gesellschaftlich bedeutsame Tätigkeiten, die das gemeinsame Schicksal teilen, für politisch rückwärts gerichtete Ziele ebenso  eingespannt worden zu sein wie für politischen und gesellschaftlichen Fortschritt’.

 

Für die Sportjugend bedeutete diese Schwerpunktsetzung seit den achtziger Jahre weitere jugendpolitische Emanzipation mit ständig größer werdenden Herausforderungen. Gegen starke Widerstände in der etablierten Sozialarbeit wurden neue und von jungen Menschen selbst bestimmte Mitwirkungsmöglichkeiten der Jugendarbeit des Sports entwickelt, die sich in der Praxis bewährten, Kooperationen vielfältigster Art auslösten und mit der Deutschen Einheit eine neue Qualität der sportlichen Jugendarbeit, der Integrations- und Sozialarbeit des Sports einleiteten. Mitte der neunziger Jahre beantwortete Prof. Dr. Manfred Kappeler (TU Berlin) die Frage nach der Bedeutung der Kooperation zwischen Sport und Jugendhilfe mit der Feststellung: Wir brauchen nicht mehr Sozialarbeit im Sport, sondern mehr Sport in der Sozialarbeit.

 

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60 Jahre Landessportbund Berlin

Sonntag, 11. November 2012

 

Am 29. Oktober 1949 wurde der Landessportbund Berlin als „Sport-Verband Groß-Berlin“ im Festsaal des alten Amerikahauses in der Kleiststraße gegründet. Im Vordergrund der Zusammenkunft von Vertretern aus 173 lizenzierten Vereinen und 22  gerade gegründeten Fachverbänden stand das Wollen, nach den kurzen Jahren des Wiederaufbaus einer zu großen Teilen zerstörten Stadt und der gerade überstandenen Blockade des Westteils  das sportliche Miteinander in selbstgewählten Vereinen eigenständig – abseits kommunaler Sportprogramme und politischer Bevormundung – zu stärken und die Kontakte der von politischer Teilung bedrohten Berliner Bevölkerung zumindest untereinander bei Sport und Spiel nicht abbrechen zu lassen. Die Gründung des Sportverbandes war auch eine Reaktion auf das Vorhaben der östlichen Seite, die Vereine der drei westlichen Sektoren unter dem „Deutschen Sportausschuss“  zu vereinnahmen. Die politische Trennung zwischen Ost und West, der Kalte Krieg und von Agentenangst und Gegeneinander geprägten Auseinandersetzungen standen im Mittelpunkt der ersten 40 Jahre des Landessportbundes Berlin und der geteilten Stadt.

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Der Picasso mit der Kamera: Heinrich von der Becke

Sonntag, 11. November 2012

 

Erinnerungen an den Sportfotografen Heinrich von der Becke

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Heinrich von der Becke

 

Mit einer kleinen Ausstellung im Lichthof des früheren „Haus des Deutschen Sports“ auf dem Gelände des Olympiaparks Berlin erinnert das Sportmuseum Berlin an das Wirken des 1997 verstorbenen Sportfotografen Heinrich von der Becke. Der „Fotograf mit der Mütze“ war in Berlin und bei internationalen Sportveranstaltungen eine bekannte Erscheinung. Von 1936 bis 1976 berichtete er von 15 Olympischen Sommer- und Winterspielen, fotografierte exklusiv für die großen Illustrierten und überregionale Tageszeitungen, u.a. auch für die Bildbände des Deutschen Sportbundes und die Olympia-Standardwerke der Deutschen Olympischen Gesellschaft. Es gibt kaum einen großen Namen des Weltsports, der nicht in seinen Bildkarteien vertreten ist.

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Franz Lieber: Vom Turner der Hasenheide zum Berater von Abraham Lincoln.

Sonntag, 11. November 2012

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Es gibt nur wenige Deutsch-Amerikaner, deren Namen, Leben und Wirken sowohl im deutschen Brockhaus und in Meyers Konversationslexikon als auch in der Encyclopedia Britannica und in amerikanischen Nachschlagewerken zu finden ist. Neben Carl Schurz, dem Bürgerkriegsgeneral und US-Innenminister, ist das der Berliner Franz Lieber. Aus dem früheren Turner und Freiheitskämpfer in Preußen wurde in Amerika ein renommierter Jurist, Vater des internationalen Kriegs- und Völkerrechts und Berater des amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln.

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Turner-Umtriebe am Wedding

Sonntag, 11. November 2012

 

 

150 Jahre TSV Berlin-Wedding am 17. Mai 2012

Titel Festschrift

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,

ich überbringe Ihnen die Grüße des Forums für Sportgeschichte im Landessportbund und freue mich, zu Beginn Ihres Jubiläums etwas in Ihrer Vereinsgeschichte blättern zu dürfen. Erst einmal Herzlichen Glückwunsch zum 150. Geburtstag. Wenn ich mich so umschaue, sehen Sie jünger aus. Also gut gehalten oder nur gut gepflegt?

 

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Jahn und die Vereinigten Staaten von Amerika

Sonntag, 11. November 2012

 

„Das Land jenseits der großen Pfütze gleicht der Höhle des Löwen, wo die Fußtapfen hinein, aber nicht wieder heraus gehen.“

Zu den Widersprüchlichkeiten in der Person des Prof. Dr. h.c. Friedrich Ludwig Jahn gehört sein Verhalten gegenüber Auswanderern und Ausländern, das immer wieder von Polemik und Zorn geprägt war. Er verdammte, karikierte und brüskierte; das betraf besonders das Mutterland der Französischen Revolution und auch die Vereinigten Staaten von Amerika als ‚das Land jenseits der großen Pfütze’.

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Berliner Turnerbund: Am Anfang stand der Wille zur Einheit.

Sonntag, 11. November 2012

 

Gründerjahre von 1945 – 1950

 

Als einer der letzten Berliner Sportverbände gründete sich der Berliner Turnerbund am 8. Januar 1950. Eine lange Zeit bis zur Gründung, waren doch gerade gegenüber den Turnern und Turnerinnen politische und ideologische Vorbehalte nicht nur von den alliierten Militärbehörden, sondern auch von den anderen Sportverbänden immer wieder vorgebracht worden. Die besondere Nähe der früheren Deutschen Turnerschaft zum Dritten Reich und seinem Führer gleich 1933 beim Deutschen Turnfest in Stuttgart, der reibungslose und eilfertige Übergang des damals größten Sportverbandes der Welt in den NS Reichsbund für Leibesübungen sowie die aus der Turnbewegung stammende und sofort von den Nazis übernommenen Vereinsdietwarte zur völkisch-ideologischen Erziehung aller Sportlerinnen und Sportler erschwerten die Zusammenarbeit in der Nachkriegszeit und standen für eine noch nicht bewältigte Vergangenheit. So fielen gerade die Turnvereine als Hort des Faschismus und Militarismus unter das alliierte Vereinsverbot und die Auflösung aller Gliederungen des früheren NS Reichsbundes für Leibesübungen.

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Neue Ideen für alte Vereine

Sonntag, 11. November 2012

 

 

 

Sparzwänge erleichtern Strukturveränderungen

 

Neue Ideen für den Sport und seine Vereinsstrukturen müssen her, damit sich die dramatische Finanzsituation nicht weiter wie Mehltau über unsere Stadt legt und den Sport mit erstickt.  Die eigentlichen Sparzwänge stehen den Sportvereinen und Verbänden nach dem Willen des Finanzsenators in den nächsten 2 Jahre noch bevor: Einsparungen bei gesetzlichen Leistungen, weiterer Abbau freiwilliger Leistungen, also Erhebung von Nutzungsentgelten für Sportstätten und womöglich Streichung der gesamten Sportförderung. Ein Rückfall in die Gründerjahre vieler unserer Vereine steht bevor. Unsere ‚alten’ Vereine mussten sich um 1900 ausschließlich aus Beiträgen und Spenden ihrer Mitglieder finanzieren. Diese Einnahmen ermöglichten den Sportbetrieb und den Bau eigener Sportstätten. War Geld übrig, konnten auch die in Berlin gebildeten Dachverbände mit unterstützt werden. Ohne Ehrenamt und Mäzenatentum ging es im Kaiserreich nicht. Sportstättengebühren waren auch in der Weimarer Republik die Regel. Der  Reichsausschuss für Leibesübungen erhob 1926 die Forderung: „ Gebühren für Turnhallen, Schwimmbahnen und Spielplätze sollen von denen erhoben werden, die draußen bleiben.“ Ein prägnanter Satz mit hoher Aktualität. Bis 1959 gehörten  Nutzungsentgelte und Duschgroschen für Sportstätten  auch im  Westteil Berlins zu den regelmäßigen Ausgaben der Vereine, ehe sich in Ost und West staatliche Wohltaten und Lotterien über den politisch prestigeträchtigen und gesellschaftlich wichtigen Sport ergossen. Im Zeitalter des Haushaltsnotstandes und sich ausbreitender kommerziellen Sportangebote für Besserverdienende soll damit jetzt Schluss sein, hat die Sportförderung als kommunale Daseinsvorsorge für Bürgerinnen und Bürger ausgedient? Es hat fast den Anschein, wenn einen Nachrichten aus Köln erreichen, dass dort durch den Wegfall öffentlicher Mittel 240 von 800 Sportvereinen vor dem finanziellen „Aus“ stehen. In der Hauptstadt gibt es (noch?) 2.000 Sportvereine.

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