Kunstturn-Erinnerungen an „Berlin-Hamburg-Leipzig“
Wer die alten Bände der „Berliner Turnzeitung“ in die Hand nimmt, der wird seit den fünfziger Jahren immer weniger Berichte über das Gerättunen – das olympische Kunstturnen (s.Abb. von 1954) – finden. Hier ist das frühere Fundament des deutschen Turnens durch Freizeit- und Gesundheitssport, ja auch den heutigen Schulsport bis hin zu den Bundesjugendspielen mit nur noch wenigen Gerätübungen, in Vergessenheit geraten. Das Turnen an den Geräten wurde und wird vielerorts durch ein reiches Warenhausangebot neuer und moderner Sportangebote in Schule und Verein ersetzt. Allerdings: Ein buntes Turnen im Parcours kann die Grundausbildung an Reck, Barren, Pferd und Boden nicht ersetzen.
Stephan Porwol ist in seiner Masterarbeit in den Erziehungswissenschaften dem „vergessenen“ Städtekampf im Kunstturnen „Berlin-Hamburg-Leipzig“ nachgegangen und hat eine Fülle von Daten und Ereignissen sowie Interviews dieser von 1920 bis 1957 ausgetragenen Sportveranstaltung zusammengetragen. Sein Buch „Das Drei-Städte-Turnen Berlin-Hamburg-Leipzig“ ist nun in 2. Auflage im Sportverlag Strauß erschienen. Das reich bebilderte Heft von 88 Seiten kostet 22,80 Euro und ist über den Buchhandel erhältlich. Ein Rückblick auf das „alte“ Kunstturnen außerhalb olympischer Ehren.