Nach Meinung nahezu aller Virologen geht es im Kern der Maßnahmen gegen Corona um die Vermeidung von direkten Kontakten, nicht um die Vermeidung von Bewegung. Prof. Jonas Schmidt-Chanasit vom Hamburger Institut für Tropenmedizin: Sport ist förderlich für die Gesundheit, auch jetzt. Insbesondere auch allein im Freien. Das sorgt Stresssituationen vor, die zu Schlaganfall oder Herzinfarkt führen können. Sein Kollege Prof. Christian Drosten von der Charité sieht besonders auch die Förderung der psychischen Stabilität durch Sport positiv.
Deutsche Welle vom 3. April 2020
Der Abbruch der Tischtennis-Saison hat einen „Shitstorm an der grünen Platte“ ausgelöst. Enttäuschte Sportler und jede Menge Frust, so kommentiert Daniel Theweleit den Schluss der Mannschaftskämpfe 2020.
Deutschlandfunk vom 4. April 2020
Kreative im Spitzensport lassen sich beim Corona-Training etwas einfallen. Fußballer Jerome Boateng jongliert mit Toilettenrollen, Toni Kroos zeigt im Video kurze Trainingsaufgaben, die jeder nachmachen kann. Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo richtet sich täglich mit einer Übungsstunde aus ihrem Wohnzimmer an Grundschulkinder. Ironman-WM Jan Frodeno wird zu Ostern zu Hause einen Tri@home absolvieren, 3,8 km Schwimmen im neun Meter langen Pool, 180,2 km mit dem Rad auf der Rolle und abschließend einen Marathon auf dem Laufband.
Tagesspiegel vom 5. April 2020
Sarah Voss, eine der aussichtsreichen deutschen Turnerinnen, versetzt sich durch Mentaltraining in die unerreichbare Trainingshalle. Nur ihren Schwebebalken kann sie im Flur ihrer Wohnung nicht aufstellen, sie fragt sich „Wie simuliert man ihn mental“?
FAZ vom 5. April 2020
Wir stehen vor einer fundamentalen Neuordnung des Systems „Fußball“, so äußert sich der Zukunftsforscher Prof. Sascha Schmidt von der WHU Düsseldorf.
Deutschlandfunk vom 5. April 2020
Ulrike Spitz widmet sich im „Kommentar der Woche“ den bei vielen Athleten nach der Absage der Olympischen Spiele geplatzten Lebensträumen. Sie hält es mit einer Aussage aus der Psychologie: Wenn Du mit dieser Krise umgehen kannst, dann ist alles andere, was später mal an schwierigen Situationen im Wettkampf folgt, ein Witz dagegen.
DOSB-Presse vom 7. April 2020
Homeoffice und Reisebeschränkungen machen auch die Dopingkontrollen der NADA fast unmöglich. Einen kleinen Beweis der Sauberkeit der eigenen Leistungen bringt das Projekt „Dried Blood Spot“. Unter Video-Aufsicht wird ein Tropfen Blut auf Millimeterpapier aufgebracht und der NADA zugesandt. Eine Innovation im Anti-Dopingkampf, sonst angewandt zur Erkennung von Stoffwechselkrankheiten bei Neugeborenen.
Neues Deutschland vom 16. April 2020
Prof. Hans-Jürgen Schulke (Hamburg) sieht in der Coronakrise ein Wiedererstarken des Sports, in dem Menschen ihre körperliche und soziale Immunkompetenz – sprich Residienz – stärken. Die Politik sollte den Gedanken „Gesundheit für alle“ einschließlich des sozialen Miteinanders aufgreifen und stärker die Potentiale des Vereinssports als nur die Abwehr von Krankheiten berücksichtigen. Die Sportvereine sind für ihn „Hotspots der Gesundheitsprävention“ von den Kleinen bis zu den Großen, sie sollten von der Politik nicht in Stich gelassen werden.
Sport-quergedacht vom 17. April 2020
Für den Berliner Sportphilosophen Prof. Gunter Gebauer war selbst in Kriegszeiten der sportliche Stillstand nicht so allumfassend wie jetzt. Menschen brauchen aber gerade in Krisenzeiten die Ablenkung und die Entspannung durch Sport. Der Sport bildet ein sehr feines Netz und trägt zum Funktionieren der Gesellschaft bei. Es muss so schnell wieder losgehen, da Live-Sport nicht ersetzt werden kann.
Tagesspiegel vom 18. April 2020
Claus Vetter kommentiert unter dem Titel „Schluss mit dem Termin-Bingo“ die Unwägbarkeiten der Coronakrise auf geplante Sportveranstaltungen und den Zuschauersport. Organisatoren und Veranstalter werden verunsichert und können weder Einnahmen planen noch mit ihnen rechnen. Er schlägt der Politik ein klare Aussage vor: Liebe Leute, Sportveranstaltungen mit Zuschauern sind nicht möglich, plant damit nicht. Wir können euch auch keine Termine nennen, werden das aber sofort machen, wenn wir zuverlässige Aussagen haben.
Tagesspiegel vom 23. April 2020
Nach der Absage des Marathons zeigt sich LSB-Präsident Thomas Härtel sehr überrascht über das vom Senat bis zum 24. Oktober ausgesprochene Verbot von Sportveranstaltungen vor Zuschauern. Das trifft besonders hart die Berliner Leuchttürme, die beiden Fußball-Bundesligisten, die BR Volleys, die Handballer der Füchse und die Basketballspieler von Alba Berlin. Der LSB erläutert den Sportvereinen die Lockerungen der jüngsten „Eindämmungsverordnung“ des Senats.
Tagesspiegel vom 24. April 2020
Nach einer Videokonferenz des DOSB mit den 16 Landessportbünden und den Beratungen der Sportministerkonferenz gibt es erste Signale zur Wiederaufnahme des Vereinssports.
DOSB vom 26. April 2020
In einem Interview mit der Berliner Morgenpost hält Kaweh Niroomand von den Berliner Profisportvereinen die Reaktion des Senats gegenüber dem Sport als „bisher völlig unbefriedigend“. Fast 700.000 Mitglieder in den Sportvereinen Berlins praktizieren Integration und Jugendarbeit und erwarten Rettungsprogramme wie in Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.
Süddeutsche Zeitung vom 26. April 2020
Ute Blessing kommentiert das Abschieben der über 65-Jährigen als „besondere Risikogruppe“ im Sport. Der DOSB hat gegenüber der Bundeskanzlerin dargestellt, was der Sport dazu beitragen kann, ins gesellschaftliche Leben zurückzukehren. Risikogruppen müssen besonders geschützt werden, aber es ist diskriminierend das am kalendarischen Alter oder einer Behinderung festzumachen. Sie fordert dazu auf, den wundervollen gleichberechtigten Zusammenhalt im Sportverein nicht zu schädigen.
DOSB-Presse vom 28. April 2020
Die Sportministerkonferenz fordert, den Sportvereinsbetrieb behutsam wieder zu starten. Martin Einsiedler stellt das ‚behutsam‘ in den Vordergrund seines Beitrages. „Die soziale Kraft der Sportvereine ist keine Mär der Funktionäre. Der Sportverein gibt seinen Mitgliedern Struktur, Bewegung und Gemeinschaft. Besonders für Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren und wohnräumlich beengten Verhältnissen ist der Verein essentiell“. Er stellt die Frage, inwieweit der Infektionsschutz in der Praxis des gemeinsamen Sporttreibens gewährleistet werden kann, auch wenn der Sport sich nach außen als regelkonform und bestens gerüstet darstellt.
Tagesspiegel vom 30. April 2020
Thomas Weber, der Olympiapfarrer der Evangelischen Kirche, sieht durch die Verschiebung der Olympischen Spiele die Spitzensportler mental extrem gefordert sind und bis 2021 eine lange Geduldsprobe bestehen müssen. Weber stellt einen erfreulichen und wachsenden Einfluss der Athleten auf die Sportpolitik fest. „Wenn der Punkt erreicht ist, dass die Öffentlichkeit den Eindruck hat, die Sportler seien nur noch Gladiatoren und das Andere das Geschäft mit ihnen machen, dann ist das generell kritisch zu sehen“.
Katholische Nachrichten-Agentur vom 3. Mai 2020
Der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend, Jan Holze, wendet sich in der FAZ vom 2. Mai gegen das Wegsperren von Kindern in der Coronakrise. Geschlossene Spielplätze und Kindertagesstätten gelten nicht der Gesundheitsvorsorge der Kinder, sondern dem Schutz des Gesundheitssystems. Das muss sich ändern. Kinder brauchen Bewegung und erleben jetzt Phasen vollkommener Inaktivität. Holze weist auf das Beispiel Berlins hin, wo Spielstraßen und Pop-Up Bike Lanes den Kindern Bewegungsmöglichkeiten an frischer Luft ermöglichen. Die Sportvereine sind erfahrene Partner für Kooperationen mit Schulen, Kitas und Kiezinitiativen, also den aktuellen Herausforderungen zu begegnen.
DOSB-Presse vom 5. Mai 2020
Der Verband des Deutschen Sportartikelhandels kritisiert, dass jeder Branchenverband, von der Automobilindustrie bis zu Hoteliers und Gastronomen, sein eigenes Konjunkturprogramm für die Zeit nach Corona fordert. Er hat als kleiner Verband keine Lobby und stellt die Frage, „Wo bleibt sie also, die Mehrwertsteuersenkung auf Sportartikel? Wo die ‚Abwrackprämie‘ für alte Laufschuhe? Wo die staatliche Förderung von Lauf-Communities?.
Sport-Fachhandel vom 5. Mai 2020
International bekannte Sporthelden wie Katharina Witt, Britta Heidemann, Fabian Hambüchen, Henry Maske, Kristina Vogel, Stefan Kretzschmar und Boris Becker unterstützen eine Kampagne des DOSB für die Sportvereine. Sie erinnern daran, dass ihre Erfolge im Sportverein begonnen haben und jetzt wichtiges Ziel ist, die Mitglieder in den Vereinen zu halten und ihm gegenüber Solidarität zu zeigen. DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat besonders die Lockerungen im Breiten- und Freizeitsport und die Einleitung eines Wegs zur Normalität unter Beachtung der Infektionsregeln begrüßt.
DOSB vom 6. Mai 2020
Prof. Wilhelm Bloch von der Deutschen Sporthochschule Köln warnt vor fatalen Folgen bei Profisportlern mit dem Coronavirus. Auch bei jungen Menschen erwartet er schwere Krankheitsverläufe, wenn die Viren durch zu große körperliche Anstrengung gleich in die Lunge gelangen, irreparable Schäden auslösen und zum Karriere-Ende der Aktiven führen.
Süddeutsche Zeitung vom 6. Mai 2020
Das war die erwartete Aussage des Berliner Sportsenators Andreas Geisel: „Wir werden für die gemeinnützigen, ehrenamtlichen Vereine, einschließlich des Behinderten- und Rehasports, also für die gesamte vom LSB abgedeckte Bandbreite, einen Rettungsschirm zur Verfügung stellen. Dabei geht es um Abwehr der Existenzbedrohung der Vereine, nicht um eine hundertprozentige Erstattung der Einnahmeausfälle“. Der LSB Berlin hatte in einer Umfrage unter den 2.500 Sportvereinen einen Bedarf von 6 Millionen Euro als staatliche Hilfe ermittelt.
Berliner Zeitung vom 6. Mai 2020
Nach Aussage von LSB-Direktor Friedhard Teuffel überwinden Podcasts, digitale Sprechstunden und Onlinekurse des Sports die momentanen Distanz- und Kontaktverbote, vertreiben Einsamkeit und beleben Wohnzimmer, Terrasse und Balkon. Er sieht darin auch eine Weiterentwicklung der digitalen Ausbildung, z.B. für Übungsleiter(innen) an der Gerhard-Schlegel-Sportschule.
FAZ Net vom 6. Mai 2020
Die Sportjugend weist alle Vereine des Kooperationsprogramms „Schule und Verein“ darauf hin, dass anstelle der Sport-Arbeitsgemeinschaften nun auch Bewegungs-, Sport- und Spielangebote während der Pausen und der Mittagsbetreuung der Schulen gefördert werden können. Voraussetzung ist, dass sie draußen und mit Mindestabstand stattfinden.
Sportjugend Berlin vom 11. Mai 2020
Die Sportminister der Europäischen Union unterstützen ein Positionspapier zur Coronakrise, das von 44 europäischen Sportverbänden der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übergeben wurde. Damit sollen die Sportorganisationen im Rahmen der EU-Finanzierungsprogramme zur Überwindung der Krise „förderfähig“ sein.
DOSB-Presse vom 12. Mai 2020
Die Elternvertreter des Schul- und Leistungssportzentrums in Hohenschönhausen bitten den Senat von Berlin in einem offenen Brief um Trainingsmöglichkeiten für ihre Kinder. Seit neun Wochen ruht das Training an der Eliteschule des Sports. „Die Kinder haben nicht abtrainiert, werden total vergessen. Keiner sieht die körperlichen und seelischen Schäden“, so die Mutter eines 14-jährigen Schwimmtalents.
Berliner Zeitung vom 13. Mai 2020
Die Sprecherin der Konferenz der 16 Landessportbünde und LSVBW-Präsidentin, Elvira Menzer-Haasis, glaubt nicht, dass das große Vereinssterben droht. Die laufenden Mittel würden bei 5 bis 10 Prozent der Vereine mit hauptamtlichen Mitarbeitern noch ausreichen, ausgenommen einige Einzelfälle. DOSB-Präsident Alfons Hörmann sieht die Lage dramatischer: Die Stunde der Wahrheit ist näher als manchem im Moment bewusst ist.
Deutschlandfunk vom 13. Mai 2020
Der Sport-Ausschuss des Bundestages stellt fest, dass es in fast allen Bundesländern Öffnungsszenarien für den Breitensport gibt und inzwischen auch die Sportministerkonferenz ein Papier zur Öffnung der Sportstätten verabschiedet hat.
Deutscher Bundestag vom 13. Mai 2020
Mit einem Milliardenpublikum in den Medien rechnet Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandschef von Bayern-München, wenn der Spielbetrieb der deutschen Bundesliga als erster in der Welt wieder aufgenommen wird.
Sport-Informations-Dienst vom 13. Mai 2020
Schulsport fällt aus. Die Turnhalle des Eckner-Gymnasiums in Tempelhof ist ein großes Klassenzimmer mit Einzeltischen für 32 Schüler und Schülerinnen. Die Lehrerin unterrichtet Englisch mit Mikrofon und Nachhall. Danach folgen Mathe und Deutsch. Bewegung kommt auf, wenn die vom Hausmeister desinfizierten Stühle nach draußen getragen werden. Auf dem Schulhof finden die Proben der Big-Band statt. Der Präsenzunterrichtet ist ein- bis zweimal im Monat, ansonsten gibt es für die 7. Klassen nur Homeschooling. Im Juni dürfen auch die 5-Klässler „in Präsenz“ zur Schule kommen.
Interview vom 18. Mai 2020
Die Lotterie „GlücksSpirale“ hat auf Grund von Corona ihre turnusmäßigen Zahlungen an den DOSB, die Stiftung Denkmalschutz und die Freien Wohlfahrtsverbände vorgezogen. Das sind für jede Organisation 1 Million Euro, subito.
DOSB-PM vom 19. Mai 2020
Die Hotels in Bayern öffnen zum 30. Mai 2020. In München lassen sich zehn Basketballteams à 22 Personen plus Spiel- und Turnierleitung für 3 Wochen in einem Hotel einschließen. Von dort pendeln sie zu ihren Trainingshallen und den Sportstätten, um die Saison zu Ende zu spielen. Dieser Plan eines „Quarantäne-Turniers“ der Basketball-Liga wurde von der Politik genehmigt und gilt als sportliches Experiment.
Tagesspiegel vom 19. Mai 2020
Sportsenator Geisel hat beim „Runden Tisch“ des Sports am 19. Mai dem Vereinssport und dem Profisport 8,2 Millionen Euro zugesagt. Ein Rettungsschirm von 6 Mio. kann von den gemeinnützigen Sportvereinen bis zum 28. Februar 2021 über einen Online-Tool beim LSB Berlin beantragt werden. Die Mindereinnahmen und Ausfälle müssen glaubhaft dargelegt werden. Gleichzeitig wurde eine „Berliner Erklärung – Gemeinsam für den Sport“ vom Senator und 33 Persönlichkeiten unterschrieben.
Berliner Zeitung vom 20. Mai 2020
Über „Move at Home“ diskutieren Staatssekretär Dzembritzki, LSB-Präsident Härtel, Vereinsvorsitzende Duda unter Moderation von VdKI-Geschäftsführer Marin und beantworten Fragen zur Coronokrise im Sport. Hier einige Kernpunkte der Video-Schalte. Dzembritzki: Rettungsschirm 1 und 2 auch für Großvereine. Pausensport auf Schulhöfen und Bolzplätzen durch Kooperation Schule-Verein. Vereinsnutzung nach 16 Uhr möglich. Freigabe Wiesen für „Sport im Park“ noch schwierig. Mitgliedschaften und Bundesligisten erhalten. Härtel: Mitglieder und Übungsleiter im Verein halten. Rehasport auch im Freien. In Notlagen kommt Hilfe. Kommunikation zu den Vereinen ist gewachsen und soll erhalten bleiben. Digitalisierung hat Sport in der Krise geholfen, Hochfahren des „Miteinander“ ist von zentraler Bedeutung. Duda: Zusammengehörigkeit durch Krise gewachsen. Die Zukunft nach Corona kostet richtig Geld. Gesundheitssport für 60 plus muss erhalten bleiben. Vereine möchten Bolzplätze und Schulhöfe nutzen. Soziales Miteinander kann nicht digital ersetzt werden.
Move at Home vom 20. Mai 2020
Der LSB Berlin hat die Antragsvordrucke für den Rettungsschirm getrennt nach Sportverbänden und Sportvereinen einschließlich eines Kriterienkataloges im Netz freigeschaltet.
LSB Berlin vom 20. Mai 2020
Die Deutsche Sportjugend und der DOSB haben ein Positionspapier zur Corona-Pandemie unter dem Titel „Bildung braucht Bewegung! Kein Verzicht auf Sport in der Schule – trotz Corona“ verabschiedet. In sieben Punkten geht es darum, die Schulen durch den Sportunterricht wieder „in Bewegung“ zu bringen und auch beim „Homeschooling“ und in den Pausen für Bewegungsangebote zu sorgen. Ziel ist eine „bewegte Schule“.
DSJ vom 20. Mai 2020
Das IOC hat sich mit den Organisatoren der Olympischen Sommerspiele und Paralympics in Tokio darauf verständigt, diese abzusagen, sofern sie nicht spätestens im nächsten Sommer ausgetragen werden können. IOC-Präsident Thomas Bach schließt nicht aus, das Wettkämpfe ohne Zuschauer stattfinden könnten, sagt aber: Wir wollen das nicht.
FAZ vom 21. Mai 2020
Max Hartung, vierfacher Europameister im Fechten und Vorsitzender von Athleten Deutschland, attestiert dem DOSB „in der Krise einen sehr guten Job gemacht zu haben“ und weist auf die Probleme der Aktiven durch Corona hin, die nicht bei öffentlichen Arbeitsgebern tätig sind und jetzt ohne Sponsoren dastehen. Hartung: Der schwere Schlag ist erst mal die Lebensplanung. Wir bereiten uns nahezu minutiös auf die Olympischen Spiele vor, erstellen einen Plan über vier Jahre. Und das wird dir plötzlich weggerissen. Das ist wie ein Kartenhaus, mit deiner sportlichen Karriere als oberster Karte, das dann zusammenbricht.
Münchener Merkur vom 23. Mai 2020
Neue Ideen für „Bewegung“ in Bibliotheken. In der Leselounge der Philologischen Bibliothek der FU Berlin steht vor dem Lesetisch ein Ergometer als Anreiz stundenlanges Sitzen zu vermeiden. Beim Radfahren wird durch den erzeugten Strom gleich das Handy mit aufgeladen. Die Sauerstoffversorgung durch Bewegung verbessert das Lernen, ein Rezept das in wissenschaftlichen Bibliotheken Skandinaviens gang und gäbe ist. Stehpulte, Yogamatten, höhenverstellbare Schreibtische und Fahrräder gehören dort zur Ausstattung. In Bayreuth steht in der Zentralbibliothek ein Laufband mit Schreibtischplatte, nicht zum Joggen, aber zum Walken und Lesen.
Deutschlandfunk Kultur vom 24. Mai 2020
In Berlin ist die „Corona-Ampel“ zum dritten Mal in Folge im roten Bereich der Reproduktionszahl. „Wenn sich das stabilisiert, müssen wir uns Sorgen machen“, so Gesundheitssenatorin Kalayci am 25. Mai im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses. Im Hinblick auf die totale Lockerung in Thüringen ergänzte die Senatorin ihre Worte mit „Vorsicht, die Pandemie ist noch nicht vorbei.“
Tagesspiegel vom 25. Mai 2020
Viele Vereine halten sich beim Wieder-Hochfahren ihres Trainingsbetriebes noch zurück, wegen der Unwägbarkeiten. Claudia Becker von der Berliner Turnerschaft möchte in Kleingruppen und auf abgeteilten Flächen des Sportplatzes wieder mit ihren Leichtathletikgruppen trainieren und stellt sich die Fragen: Wie kann ich die Hygienevorschriften einhalten, was verlangt das Sportamt von mir, habe ich genügend Übungsleiter und wie erreiche ich überhaupt meine Kinder und Jugendlichen? Eine große Verantwortung, die auf den Vereinen lastet und die ihnen keiner abnehmen kann. Ein langer Weg zur Normalität.
taz vom 25. Mai 2020
In Berlin werden schrittweise ab 25. Mai die Frei- und Sommerbäder wieder geöffnet. Allerdings unter Auflagen: Eintritt nur mit Online-Ticket, unterschiedliche Zeitfenster, vor jedem Zeitfenster Reinigung und Desinfektion, Toiletten geöffnet, Duschen geschlossen, beschränkte Zahl von Gästen im Schwimmbecken, kein Spielen und Toben, Wasserrutschen und Sprungtürme bleiben geschlossen, Mindestabstand auf den Liegewiesen. Das verlangt von den Badegästen und dem Personal eine ganze Menge.
rbb vom 25. Mai 2020
Eine Woche nach der Zusicherung von Sportsenator Geisel über finanzielle Zuwendungen an Vereine und Verbände zur Überwindung der Coronakrise wurde am 26. Mai 2020 der erste Antrag bewilligt. LSB-Sprecher Oliver Weiß sagt dazu: Wir wollen die Übergabe der Gelder zeitnah durchführen.
Berliner Morgenpost vom 26. Mai 2020
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe bekräftigt, dass die Olympischen Spiele nur dann im Juli 2021 eröffnet werden können, wenn bis dahin Medikamente und ein Impfstoff gegen Coronaviren zur Verfügung stehen.
Welt vom 27. Mai 2020
DOSB-Präsident Alfons Hörmann erwartet Schäden durch die Coronakrise in Milliardenhöhe. Er hat dem Sportausschuss des Bundestages über die bisherigen Ergebnisse der Mitgliederbefragung bei den Bundesverbänden und Landessportbünden berichtet: 75 Prozent der Verbände sehen sich zum Jahresende in ihrer Existenz stark oder sehr stark bedroht. Bei den 90.000 Vereinen erreicht eine Hochrechnung der Schäden durch Corona 1 Milliarde Euro. Die Vielfalt des Vereinssports in Deutschland hält Hörmann für akut gefährdet.
DOSB-PM vom 27. Mai 2020
Die neue „Sport in Berlin“ liegt im Briefkasten. Schwerpunkt Corona-Krise mit der Schlagzeile „Solidarität ist jetzt das Wichtigste“ und Meldungen aus Wissenschaft, Verbänden und Vereinen. „Wir wollen uns wieder näher kommen“ schreibt der LSB-Präsident und erwartet dazu Ausdauer, neue Kraft und Impulse. Das LSB-Magazin beschäftigt sich auch mit der Corona-Sportpraxis, dem Sport vor der Videokamera und dem Training in den eigenen vier Wänden.
Deutsche Post vom 28. Mai 2020
Der Senat hat bei Einhaltung der Corona-Hygienevorschriften und der Mund-Nase-Bedeckung einige Lockerungsmaßnahmen für den Berliner Sport beschlossen: Öffnung der Sporthallen für Vereine und Schulen ab frühestens 8. Juni, Kommerzielle Einrichtungen, die das gemeinsame Sporttreiben beinhalten, dürfen ab dem 16. Juni wieder öffnen.
Pressemitteilung vom 29. Mai 2020
Sportsenator Andreas Geisel will die Bundesligavereine außerhalb des Fußballs mit einer Finanzhilfe von 2,2 Millionen Euro unterstützen. Der Senat tritt als Trikotsponsor auf und ernennt die Vereine zu „Botschaftern der Sportmetropole Berlin“.
Berliner Morgenpost vom 31. Mai 2020
Bei den Berliner Sportvereinen gibt es große Unsicherheiten über die Einhaltung der Abstands- und Hygienevorschriften nach der Erlaubnis des Sporttreibens im Freien. Alexander Fuchs von der LSB-Stabsstelle Grundsatzfragen sagte dazu gegenüber DPA: Unser Coronatelefon steht einfach nicht still. Täglich haben wir 150 bis 200 Anrufe von Vereinen.
Berliner Morgenpost vom 31. Mai 2020
Am Pfingstwochenende hat der Jugendferienpark Ahlbeck auf Usedom wieder seine Tore geöffnet. Philipp Schneckmann mit dem Charlottenburger TSV von 1858 gehörte zu den ersten Gästen des Sportjugendparadieses am Ostseestrand.
facebook vom 31. Mai 2020
Zum Monatsende ist die Zahl der Corona-Infizierten in Berlin auf 6.815 gestiegen, zum 30. April waren es 5.881, davor im Krisenmonat März waren die Zahlen von 1 auf 2.777 in die Höhe gegangen. Der Spruch des Monats Mai: Hinter jeder Maske steckt ein Lächeln.
Stand 31. Mai 2020
In Kursiv: Erstveröffentlichung in „Sport in Berlin“, Ausgabe 4, vom Juli/August 2020.