Angesichts der bevorstehenden Ausweitung der Corona-Einschränkungen fordert das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes eine „Breitensport-Garantie“ für Deutschland. Der aus dem Amt scheidende DOSB-Präsident Alfons Hörmann: „Einen pauschalen und flächendeckenden Sport-Lockdown darf es nicht wieder geben. Wir können verschärfte Regeln mit 2G einhalten, in kleineren Gruppen trainieren und unsere Impfaktionen fortführen. Aber die ‚sozialen Tankstellen‘ unseres Landes, die Sportvereine, dürfen nicht wieder zugesperrt werden.“
DOSB vom 2. Dezember 2021
Chefredakteurin Christine Richter überbringt die neuen Nachrichten persönlich und erläutert die Beschlüsse vom 2. Dezember zur Unterbindung der Virusausbreitung: Im Kampf gegen die beispiellose Corona-Welle gelten in ganz Deutschland strengere Schutzauflagen – und umfassende Beschränkungen für Ungeimpfte, die einem Lockdown nahekommen. Bund und Länder einigten sich auf eine Reihe von Maßnahmen, zu denen eine Zutrittsverweigerung für Ungeimpfte bei Weihnachtseinkäufen durch bundesweite 2G-Regeln, ein Böllerverbot zu Silvester und eine kommende Impfpflicht für besondere Tätigkeitsfelder sowie eine massive Erweiterung der Impfangebote gehören. Eine Verschärfung ist durch weitergehende Verordnungen der Länder entsprechend der Inzidenzlage möglich.
Berliner Morgenpost vom 3. Dezember 2021
Der Senat von Berlin erläutert gegenüber der Presse seine weitergehenden Corona-Beschlüsse. Zugang zu Weihnachtsmärkten haben nur noch Geimpfte und Genesene mit Maskenpflicht, für Bars und Clubs gilt ein Tanzverbot, was einer Schließung nahekommt und die Schulen und Kitas sollen für das Impfen von Kindern ertüchtigt werden.
rbb vom 4. Dezember 2021
Im Podcast des Deutschlandfunks berichtet Thomas Wheeler über die unterschiedlichen Regelungen zum Infektionsschutz im Sport und die weitgehende Verunsicherung der Ehrenamtlichen zum Breiten- und Spitzensport und dessen bisherigen Einschränkungen. LSB-Präsident Thomas Härtel kritisiert die mangelnde Einbeziehung des Sports in die Corona-Beschlüsse und bedauert eine fehlende Wertschätzung des Vereinssports. In Berlin wurde der Sport erfreulicherweise bei den neuen Einschränkungen gehört und dadurch neue Verbote für den Kinder- und Jugendsport vermieden. Trotz alledem: Der Berliner Sport befindet sich im „Coronaregel-Schwitzkasten“.
Deutschlandfunk Kultur vom 5. Dezember 2021
Bob Hanning, Geschäftsführer der Füchse Berlin, bringt es im Zeitungsinterview auf den Punkt „Vieles kannst du mit Geld retten – die Jugend nicht“ und schildert die Situation der Jüngsten im Vereinssport und die Corona-Auswirkungen für deren Gesundheit und soziale Zukunft. Sein Appell an die Politik: „Wenn sich die Coronalage weiter verschlechtert, sollten wir lieber den Spielbetrieb in den Profiligen einstellen als die Sporthallen wieder für den Nachwuchs abzuschließen. Ich würde die Champions League opfern, als die Jugendligen wieder dauerhaft auszusetzen. Schließt Fußballstadien und Weihnachtsmärkte, sagt Konzerte und Weihnachtsfeiern ab, aber lasst die Kinder und Jugendlichen dieses Mal in Frieden!“
Tagesspiegel vom 7. Dezember 2021
Der Senat von Berlin hat beschlossen, mit den Impfungen von Kindern gegen das Coronavirus am 15. Dezember zu beginnen. Geimpft werden die zwischen fünf und elf Jahren alten Kinder zuerst in den Impfzentren, später auch in den Schulen. Eine Schließung von Gaststätten ist laut Aussage von Gesundheitssenatorin Kalayci noch nicht beschlossen, hier können eventuell Abstandsregelungen und Negativ-Tests eingeführt werden.
Pressekonferenz vom 8. Dezember 2021
Der Deutsche Olympische Sportbund und die Deutsche Sportjugend begrüßen ausdrücklich den Appell des Handball-Spitzenfunktionärs Bob Hanning, wonach ein weiterer Lockdown für Kinder und Jugendliche im Sport unbedingt vermieden werden müsse. „Wir fordern seit Beginn der vierten Pandemiewelle bereits die Privilegierung von Kindern und Jugendlichen und die Gleichstellung mit Geimpften und Genesenen“, teilten DOSB und DSJ am 8. Dezember mit. Zudem müssten „überall dort, wo Testnachweise erforderlich sind, die regelmäßigen Schultestungen für den Vereinssport anerkannt werden“. DOSB-Vizepräsidentin Kerstin Holze und DSJ-Vorsitzender Stefan Raid ergänzten, dass das in der Veränderung des Bundes-Infektionsschutzgesetzes vorgesehene „Verbot des Sportverbots“ bleiben muss.
Sport-Informations-Dienst vom 9. Dezember 2021
Der Sportmediziner Prof. Wilhelm Bloch von der Deutschen Sporthochschule warnt eindringlich vor den bisher unterschätzten Folgen von Long Covid für aktive Sportlerinnen und Sportler. Bloch: „Wir müssen das Thema sehr ernst nehmen. Long Covid wird Karrieren beenden – wann und wie oft, wird man sehen“, sagte der Kölner Experte in einem SID-Interview. Zwischen zehn und fünfzehn Prozent der mit Corona Infizierten würden ein Long Covid-Syndrom entwickeln. „Es tritt ein Blumenstrauß von Symptomen auf, etwa 200. Die häufigsten sind chronische Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Störungen beim Herzschlag und Beeinträchtigungen bei der Konzentration“. Was für Professor Bloch die Erkrankung so heimtückisch macht: „Long Covid tritt auch nach milden Corona-Verläufen auf. Es gibt Sportler, die befinden sich auch ein Jahr nach ihrer Erkrankung noch in einem reduzierten Training. Ob sie wieder ihr altes Leistungsniveau erreichen, kann niemand sagen“.
Sport Informations Dienst vom 12. Dezember 2021
In Berlin beginnen die Impfungen der fünf- bis elfjährigen Kinder. Orte dafür sind die Impfzentren, 12 ausgewählte Schulen in den Bezirken, den Kinderärzten und an besonderen Orten wie dem Naturkundemuseum und demnächst dem Zoo.
Berliner Morgenpost vom 15. Dezember 2021
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich mit seinen Kollegen aus den Ländern geeinigt, die Testpflicht für dreimal Geimpfte mit Ausnahme in Krankenhäusern auszusetzen. Der Berliner Senat erwägt die Ausrufung des „epidemischen Notstandes“ aufgrund der dramatischen Situation auf den Intensivstationen und in den Rettungsstellen.
rbb Info vom 15. Dezember 2021
Ein klares Wort des neuen Bundeskanzlers am Ende der Konferenz mit den Ländern: „Überregionale Großveranstaltungen dürfen nicht mehr mit Publikum stattfinden“, so Olaf Scholz. Damit müssen sich auch die Top-Ligen im Basketball und Eishockey ab 28. Dezember auf Geisterspiele einrichten. Die Bundesliga im Fußball macht gerade Pause, der 1. FC Köln rechnet ab Januar pro Spiel mit 1,8 Millionen Euro Umsatzverlust. So Kölns Sprecher gegenüber der FAZ. Auch die kommenden Skiveranstaltungen werden ohne oder mit nur wenigen Zuschauern stattfinden. Schwierige Zeiten auch für den Profisport.
FAZ vom 21. Dezember 2021
Der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach schließt bei Bekanntgabe der neuen harten Corona-Verschärfungen auch einen erneuten Lockdown nicht aus. Zur anrollenden Omikronwelle äußerte er sich wie folgt: „Eine große schnelle Welle haben wir noch nicht. Das wird sich ändern zum Jahreswechsel und in der ersten Januar-Woche“. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte „er sei grundsätzlich auf einer Linie“ mit dem Gesundheitsminister.
Berliner Morgenpost vom 22. Dezember 2021
Der Senat von Berlin hat am 23. Dezember eine Beschränkung bei privaten Treffen und eine Herabsetzung der Besucherzahlen bei Kultur- und Sportveranstaltungen beschlossen. Private Treffen werden für Geimpfte und Genesene auf höchstens 10 Personen beschränkt, Veranstaltungen im Freien mit mehr als 1.000 Personen und in geschlossenen Räumen mit mehr als 200 Personen bleiben untersagt. Ausnahmen in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport sind möglich. So sind bei vorliegenden Hygienekonzepten bis zu 3.000 Fans im Außenbereich und 2.000 in Hallen möglich. Auch in Brandenburg gelten ab nächster Woche schärfere Coronaregelungen.
rbb 24 vom 23. Dezember 2021
Wegen der angespannten Lage in den Berliner Krankenhäusern und der Ausbreitung der Omikron-Variante hat der Senat wie im Vorjahr ein Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern und für einzelne Stadtgebiete Böllerverbote verfügt. Die Polizei wird die Verbote stadtweit überprüfen und gegebenenfalls Bußgelder verhängen.
rbb 24 vom 24. Dezember 2021
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich mit Blick auf die Pandemie vorsichtig optimistisch gezeigt. Fürs nächste Jahr gebe es „Licht am Ende des Tunnels“, sagte er in einem Interview mit dem ZDF. Das RKI hat zum Jahresende einen Anstieg der Neu-Infektionen und ein Ansteigen der Inzidenz festgestellt. Die meisten neuen Coronafälle gibt es in Thüringen.
Tagesspiegel vom 31. Dezember 2021
In seiner ersten Neujahrsansprache ruft Bundeskanzler Olaf Scholz zum Zusammenhalt im Kampf gegen Corona auf und appelliert an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. In Israel erfolgt wegen Omikron inzwischen die vierte Impfung.
Tagesschau vom 31. Dezember 2021