Meine Corona-Chronik vom Februar 2022: Berlin steht zwischen Pandemie und Krieg in der Ukraine.

 

Ihre eigenen Talente zu entdecken, das ist für Kinder in der Pandemie nicht so leicht. Ein Projekt von Alba Berlin mit der Staatsoper und einer Schule am Gesundbrunnen geht da neue Wege. Zwar gehört der Sport und ganz besonders der Basketball zur Alltagskultur, doch ist eine gezielte Verbindung von Sport und Kultur eher selten. Frank Bachner berichtet über das von Henning Harnisch mit Unterstützung der neuen Schulsenatorin Astrid-Sabine Busse entwickelte Kooperationsprojekt. Es geht um Sport für Kinder im Kiez und die Entwicklung deren gesellschaftlicher und sozialer Motivation – so beim Zugang zum Musiktheater und einer gegründeten Opern-Arbeitsgemeinschaft. Und natürlich auch durch die Verbindung der in beiden Bereichen tätigen Aktiven mit gegenseitigen Besuchen in der Staatsoper und der Max-Schmeling-Halle. Dem Fazit des Kommentators ist zuzustimmen: Gerade in Zeiten der Pandemie, in der viele Schulstunden wegen Krankheit der Lehrer ausfallen oder in denen Kinder zu-Hause-bleiben müssen, werden oft die Fächer gestrichen, die am kreativsten sind, Musik und Sport. Jene Fächer, in denen sich die Schüler selber entdecken können, in denen besonders soziale und emotionale Fähigkeiten gefragt sind.

Tagesspiegel vom 1. Februar 2022

 

Die Tageszeitung bezeichnet sie als die heimlichen Superstars der Olympischen Spiele, die Männlein und Weiblein in den weißen Ganzkörperanzügen mit den Schutzbrillen, den Faceshields und umgeschnallten Desinfektionstanks. Der taz-Reporter ist in Peking angekommen und berichtet über die Corona-Zeremonien und den Auftritt der „weißen Armee“: Securities scannen QR-Codes, schicken ihn zum PCR-Test, rufen „Sit down“ und rufen die persönliche Olympia-App „My2022“ auf. Ist alles an Daten auf dem Smartphone vorhanden, dann gibt es nach längerer Wartezeit den QR-Code für den Zutritt zum Hotelzimmer und zur „olympischen Blase“. Eine chinesische TV-Reporterin hat IOC-Chef Thomas Bach gefragt, ob er nicht auch finde, dass die Spiele nach zwei Jahren Pandemie so etwas „wie einen Frühling für die Welt darstellten“. Dem hat Bach nicht widersprochen.

taz vom 3. Februar 2022

 

Mit einigen Neuregelungen hat in Berlin der Schulbetrieb nach den Winterferien begonnen. In den kommenden zwei Wochen sind dabei tägliche Corona-Tests Pflicht, danach dann wieder drei Tests pro Woche. Von der Testpflicht in Schulen grundsätzlich befreit sind geimpfte und genesene Schüler, aber auch ihnen werden Tests dringend angeraten. Die Präsenzpflicht einschließlich der Quarantäneregeln will die Bildungssenatorin noch im Februar prüfen.

rbb 24 vom 7. Februar 2022

 

 

Hertha-Manager Fredi Bobic hält die Lockerungen bei Fußballspielen im Olympiastadion auf 10.000 Zuschauer für zu gering und erwartet Nachbesserungen, während sein Kollege Karweh Niroomand bei Innenraumveranstaltungen im Volleyball die Erweiterung auf 4.000 Besucher bei 30 % der Maximalauslastung mit Skepsis sieht, wenn dann wegen neuer Corona-Wellen gleich wieder Einschränkungen folgen. Niroomand: Lieber verlässlich auf Dauer öffnen, als zu früh. Aus der Sicht der Profivereine sieht er staatliche Hilfen für mindestens noch zwei Jahre als unumgänglich an. Kritik gibt es am Senat, die Abschaffung der 2G-Regelung im Einzelhandel auf eine Woche zu vertagen und dann mit Bibliotheken und Museen zu verbinden. Die neuen Regeln sollen ab 12. Februar gelten.

rbb 24 vom 8. Februar 2022

 

Der LSB Berlin weist auf seiner Homepage regelmäßig auf die aktuelle Coronalage im Berliner Sport hin. Die FAQ-Seiten dienen als Handreichung zur ersten Information, nicht aber der Beratung bei individuellen rechtlichen Anliegen. Er verbindet diese Informationen mit dem Hinweis, sich wegen eines konkreten Anliegens an den jeweiligen Verband, die Vereinsgremien, den LSB Berlin oder auch an einen Rechtsanwalt zu wenden und laufende Fristen zu beachten, die bei Versäumnissen nachteilig sein können.

LSB Berlin vom 9. Februar 2022

 

Bei sinkenden Inzidenzzahlen und nachlassenden Impfungen erwägt der Senat von Berlin die Schließung von fünf landeseigenen Impfzentren. Konkret diskutiert wird, die bisherigen Zentren in Tegel und im ICC sowie die Impfstandorte Ring-Center an der Frankfurter Allee, bei Ikea in Lichtenberg und das Drive-in bei Möbel Höffner ebenfalls in Lichtenberg zu erhalten. Von den bisher 23 mobilen Impfteams sollen nach dem Plan 12 bleiben.

rbb 24 vom 10. Februar 2022

 

Bundeskanzler Olaf Scholz hat in der Corona-Pandemie baldige Öffnungsschritte in Aussicht gestellt und sagte im Bundesrat: „Die wissenschaftlichen Prognosen zeigen uns, dass der Höhepunkt der Welle in Sicht ist. Das erlaube beim nächsten Bund-Länder-Treffen einen ersten Öffnungsschritt und weitere für das Frühjahr in den Blick zu nehmen“.

Berliner Morgenpost vom 12. Februar 2022

 

Die Regierende Bürgermeisterin und der Ministerpräsident von Brandenburg, Franziska Giffey und Dietmar Woidke, fordern nach dem vorgelegten Drei-Stufenplan auch weiterhin Möglichkeiten, um auf Landesebene einzelne Maßnahmen des Plans durchzusetzen. Es sei wichtig, dass die Länder individuelle Basisschutzmaßnahmen wie Maskenpflicht, Testregeln und Nachweispflicht bestimmen können. Giffey: „Es gibt keinen Dissens über das Ob, sondern über das Wie und den Umfang. Wichtig ist, was nach dem 20. März passiert“. Zunächst sollen die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene fallen und die 2G-Regel bundesweit gestrichen werden. Ab 18.2. entfällt in Berlin die 2G-Regel im Einzelhandel, in Brandenburg bereits seit der Woche zuvor. Es gilt weiterhin eine FFP2-Maskenpflicht. Stadien dürfen maximal zu drei Vierteln geöffnet werden, höchstens aber mit 25.000 Menschen. Drinnen dürfen es 60 Prozent Auslastung aber maximal 6.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sein. Der Zugang ist zunächst weiterhin auf Genesene und Geimpfte beschränkt. Ab 4. März soll in Hotels, Gastronomie und Clubs die 3G-Regel in Kraft treten, womit Ungeimpfte mit Testnachweis wieder Zugang haben. Ab 20. März fällt dann der Großteil der Corona-Beschränkungen.

rbb 24 vom 17. Februar 2022

 

Der Deutsche Olympische Sportbund begrüßt die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde, ab dem 20. März auch im Sport wieder zum Normalbetrieb zurückzukehren. DOSB-Vorstandsvorsitzender Torsten Burmester erklärte zum vorgestellten Stufenplan der Corona-Lockerungen: „Die Beschlüsse geben den 90.000 Vereinen endlich eine Perspektive für ein echtes Comeback des Sports. Dieser Fahrplan braucht aber auch die nötige Verbindlichkeit und muss auch bundesweit umgesetzt werden. Sportdeutschland erwartet von der Politik jetzt vor allem Planungssicherheit für die nächsten Monate“. Für die im Koalitionsvertrag angekündigte Unterstützung des Breitensports braucht es, so Burmester, eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund, Ländern und dem Sport.

DOSB vom 17. Februar 2022

 

Aus dem dpa-Newskanal: Die künftig wieder volleren Fußballstadien sorgen bei den Deutschen für gemischte Gefühle. 39 Prozent der vom Meinungsforschungsinstitut YouGov Befragten lehnten es demnach ab, dass bundesweit ab Anfang März wieder viele Tausend Zuschauer bei Fußballspielen zugelassen werden. Etwa die Hälfte befürwortete dies, und 14 Prozent machten dazu keine Angabe.

Süddeutsche Zeitung vom 17. Februar 2022

 

Die Corona-Inzidenz in Berlin ist mit 977,1 unter die 1000er-Marke gesunken, am Vortag lag sie bei 1034,4. Das geht aus dem Lagebericht der Senatsgesundheitsverwaltung hervor. Die höchste Inzidenz weist Lichtenberg mit 1413,0 auf, am niedrigsten Neukölln mit 708,9.

Berliner Morgenpost vom 18. Februar 2022

 

In einer Corona-Sonderbefragung geht der regelmäßig vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft erhobene Sport-Entwicklungsbericht (SEB) auf die Situation der Sportvereine in der Pandemie ein. Neben einem Mitgliederrückgang und dem massiven Ausfall von Übungsleiterstunden sind kleine, ehrenamtlich geführte Vereine weniger betroffen als große und personalintensive Clubs im Dienstleistungsbereich des Sports. Zunehmend wurde auf die Einschränkungen mit neuen digitalen Angeboten und Outdooraktivitäten reagiert. Hierbei waren die Mithilfe und Beratung der Sportbünde und Fachverbände besonders gefragt. Von einer Rückkehr in den normalen Sportbetrieb sind die Vereine trotz überwiegend vorhandener Stabilitäten in den Strukturen noch weit entfernt. Eine große Mehrheit der Vereine empfindet eine mangelnde Unterstützung aus Politik und Verwaltung bei gleichbleibenden bürokratischen Belastungen.

DOSB vom 22. Februar 2022

 

Auf der Familienseite berichtet Armin Lehmann unter der Überschrift „Aus dem Gleichgewicht geraten“ über mangelnde Bewegungsaktivitäten von Kindern und Jugendlichen durch die Pandemie. Die aus mehreren Studien bekannten Bewegungsdefizite, vom Balancieren bis zum Stehen auf einem Bein, gefährden durch Homeschooling und den Ausfall des Vereinssports die Gesundheit der Heranwachsenden bis ins Alter. 26 Prozent der Kinder haben in der Pandemie Übergewicht entwickelt, auch ist die Zahl der unter Depressionen leidenden Jungen und Mädchen stark gestiegen. Der Beitrag unterstreicht die Notwendigkeit ausreichender Bewegungsangebote schon im Elementarbereich in Elternhaus, Kita, Schule und Verein. Das von der Bundesregierung aufgelegte 2-Milliarden-Europrogramm Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ soll dem abhelfen und auch die Sportvereine unterstützen.

Tagesspiegel vom 25. Februar 2022

 

Ein leichter Rückgang der Inzidenz in Berlin wird gemeldet, allerding weiterhin über 1000. Bundesgesundheitsminister Lauterbach warnt vor Lockerungen und verweist auf den hochinfektiven Subtyp von Omikron, der sich als Variante B 2 ausbreitet. Das bisherige Impfzentrum in der Berliner Messe schließt und führt seine Tätigkeit im benachbarten ICC weiter.

Berliner Morgenpost vom 26. Februar 2022

 

Martin Einsiedler geht im Leitartikel der Sportseiten auf das wissenschaftlich wenig erforschte Gebiet ein, inwieweit körperliche Bewegung und sportliche Leistung nach Corona-Impfungen die Produktion von Antikörper- und Immunzellen anregt. Hier bestätigen jüngste USA-Studien frühere Erkenntnisse, dass unmittelbares Sporttreiben dem Körper eine „Immunantwort“ gibt. Einsiedler: „Es könnte eine gute Idee sein, sich nach dem Impfen noch eineinhalb Stunden freizunehmen und etwas Sport zu treiben. Ohne zu übertreiben, versteht sich“. So setzt er hinter die Überschrift seines Artikels „Trimm dich immun“ ein Ausrufezeichen.

Tagesspiegel vom 27. Februar 2022

 

Auf großes Interesse stößt der neue Corona-Impfstoff Novavax, der ab 28.2. in Berliner Impfzentren und Arztpraxen angeboten wird. Das Vaxim ist ein sogenannter Tot- oder Proteinimpfstoff und basiert auf einer anderen Technologie als die bisher zumeist eingesetzten mRNA-Präparate, gegen die manche Menschen Bedenken haben. Der Start ist vielversprechend. Die Berliner Gesundheitssenatorin Ulrike Grote hat unter Hinweis auf die geringe Impfquote in der Ukraine erklärt, in Berlin ankommende Flüchtlinge schnellstmöglich gegen Corona zu impfen. Die Regierende Bürgermeisterin, Franziska Giffey, rechnet mit der Aufnahme von 20.000 Geflüchteten. Berlin steht nach zwei Coronajahren zwischen der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine.

rbb 24 vom 28. Februar 2022

 

Erstveröffentlichung

auf www.lsb-berlin.de

vom 1. März 2022

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