Die Vierschanzentournee hat im Corona-Winter ein besonderes Potenzial. Die Fernsehquoten zeigen es: Der Auftakt in Oberstdorf ist nicht nur für Karl Geiger ein Erfolg gewesen, sondern auch für die übertragenden Sender: 5,43 Millionen Zuschauer im ZDF, Marktanteil 25,4 Prozent, bei Eurosport im Schnitt 350.000 Zuschauer, Marktanteil 1,6 Prozent – eine leichte Steigerung zum Vorjahr. Traditionell liegen die Zahlen beim Neujahrsspringen sogar noch höher – und klettern dann weiter, wenn es Richtung Innsbruck und Bischofshofen geht. Die Vermutung liegt daher nahe, dass die Vierschanzentournee in diesem Corona-Winter, wo das Motto für alle (bis auf die Schanzenprofis) „Zu Hause bleiben“ heißt, eine besonders wichtige Unterhaltungsfunktion übernimmt.
Berliner Zeitung vom 2. Januar 2021
Die Bundesliga im Handball unterbricht derzeit ihren Spielbetrieb für die Weltmeisterschaft, die vom 13. bis 31. Januar 2021 in Ägypten stattfindet. Der Aufsichtsratschef des Bundesligisten HS Erlangen, Carsten Bissel, sagt dazu: „Die angebliche Blase in Kairo ist ein Witz. Man hat das Gefühl, dass die Veranstalter gar nicht an einem echten Hygienekonzept interessiert sind. Sie werden sogar Zuschauer zulassen, welch ein Wahnsinn.“ Bissel weiter: „Mein Wunsch wäre, dass die Bundesliga einheitlich sagt, wir gehen das Risiko nicht ein und stellen keine Spieler ab. Alle müssten mitmachen, damit es keine Konkurrenzsituation und keinen spezifischen Ärger für einen Verein gibt. Aber das bekommen wir nicht hin.“ Problematisch sei, dass Funktionäre sich ein einem Interessenkonflikt wegen Ämtern bei der Liga und im Deutschen Handballbund sowie „möglicherweise bald auch im internationalen Handballverband“ befinden würden.
Süddeutsche Zeitung vom 4. Januar 2021