1952:
Die Bundesrepublik darf nach dem 2. Weltkrieg wieder an Olympischen Spielen teilnehmen, während das NOK der DDR noch auf Anerkennung durch das IOC wartet. In Berlin (West) finden die „Vorolympischen Festtage“ für die Helsinki-Qualifikation statt. Landesjugendwart Gustav Schulze organisiert mit der Deutschen Sportjugend das Olympische Jugendlager.
1963:
Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt und NOK-Präsident Willi Daume schreiben an das IOC und schlagen West- und Ost-Berlin als Kandidaten für die Spiele von 1968 vor. Die DDR protestiert dagegen.
1987:
Der amerikanische Präsident Ronald Reagan macht anlässlich seines Berlin-Besuches den Vorschlag gemeinsamer olympischer Spiele in beiden Teilen Berlins. Diese Initiative Reagans wird wenig beachtet, während sein Satz vor der Mauer am Reichstag „Mister Gorbatschow tear down this wall“ um die Welt geht.
1988:
Peter Rebsch, Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, schlägt Berlin als Ort olympischer Spiele vor. Rebsch ist Vorsitzender des LSB-Rechtsausschusses. Das Thema wird vom Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen in kleiner Runde mit dem Landessportbund diskutiert und auch beim ersten Zusammentreffen Diepgens mit Erich Honecker angesprochen.
1989:
Walter Momper, Amtsnachfolger von Diepgen, setzt eine Projektgruppe für die Bewerbung Berlins für Olympische Spiele und Paralympics ein und unterrichtet die Öffentlichkeit über die Senatspläne. Beim Gespräch zwischen Momper und Honecker wird von der DDR Leipzig als geeignete Olympiastadt angesehen. Michail Gorbatschow und George Bush sen. unterstützen beim Gipfeltreffen UdSSR/USA gemeinsame olympische „Friedensspiele“ in West- und Ost-Berlin. Sie bekommen Unterstützung vom IOC-Präsidenten Antonio Samaranch, der auf einen „Friedensnobelpreis“ für das IOC hofft. Die friedliche Revolution von 1989/90 nimmt Berlin den politischen Status einer Brücke zwischen Ost und West und macht die Stadt zu einem normalen Bewerber für Olympische Spiele.
1990:
Im Berliner Senat wird ein Olympiabüro eingerichtet, nachdem das NOK die Pläne Berlins unterstützt und Hamburg, Frankfurt/Main, Stuttgart und das Ruhrgebiet auf eine Kandidatur verzichten. Eine Protestbewegung „NOlympics“ macht durch Aktionen und Brandanschläge auf sich aufmerksam. Überall werden Olympiafahnen mit dem Bärenmotiv gestohlen, auch der LSB vermisst in seinem Haus an der Jesse-Owens-Allee ein großes Coubertinbild, den farbigen Plan der Wettkampfstätten von 1936 und mehrere Olympiamünzen.
1991:
Die Olympia Berlin 2000 GmbH wird gegründet. Es folgen die Marketing GmbH und die Sportstätten GmbH, die ersten Bauaufträge werden in Auftrag gegeben und internationale Werbekampagnen gestartet.
1993:
Die Bundesregierung, der Senat von Berlin und das NOK stellen gemeinsam mit Steffi Graf und Franziska van Almsick beim IOC-Kongress in Monte Carlo Berlin als Kandidaten für die Olympischen Spiele 2000 vor. Von 88 Stimmen entfallen 9 auf Berlin, eine Katastrophe. Das Geschäftsgebaren der Olympia GmbH wird später vom Abgeordnetenhaus untersucht.
2014:
Im Jahr 2014 kommt es zur Kandidatur von Berlin – Motto: Wir wollen die Spiele – und Hamburg für die 2024 stattfindenden Spiele. Hamburg wird 2015 vom DOSB ausgewählt und scheitert am Votum der Bevölkerung. Zuvor war eine Bewerbung Münchens für die Winterspiele 2022 von den Bürgern abgelehnt worden.
2019:
Der Senator für Inneres und Sport, Andreas Geisel, weist vor der Industrie und Handelskammer auf den Nutzen Olympischer Spiele für Infrastruktur und Wirtschaft hin.
2020:
Auch der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, stellt beim VdKI-Symposium die Chancen für die Berliner Wirtschaft bei einer Bewerbung um Olympische Spiele heraus.
2023/24:
Der Berliner Senat und der Landessportbund Berlin zeigen die Bereitschaft einer erneuten Kandidatur Berlins im Verbund mit weiteren Städten für die Olympischen Spiele 2036 oder 2040. Eine Kampagne des Deutschen Olympischen Sportbundes „Deine Spiele – Deine Ideen“ läuft unter Beteiligung der Bevölkerung an.