Archiv für die Kategorie ‘Sportgeschichte(n)’

Mehr als 70 Turnvereine in Berlin und Brandenburg gehörten 1933 dem antisemitischen Deutschen Turnerbund in Wien an.

Sonntag, 20. August 2017

Auf großes Interesse ist mein 2016 beim Lanzer Jahn-Kolloquium gehaltener Vortrag über den 1933 erfolgten Beitritt der völkischen Turnvereine in die Deutsche Turnerschaft gestoßen. Nach inzwischen vorliegenden Bestandserhebungen und Auswertungen der Bundesturnzeitung des (österreichischen) Deutschen Turnerbundes kann hier eine Liste der antisemitischen Turnvereine in Groß-Berlin und Brandenburg, die sich in der Regel „Deutscher Turnverein (DTV)“ nannten,  veröffentlicht werden:

 

Völkische Turnvereine in Berlin und Brandenburg 1933

 

Groß-Berlin

Alldeutscher TV Berlin 1899

Deutsche Turngemeinde Frohnau 1929

Deutsche Turngemeinde Hermsdorf 1908

Deutsche Turn- und Fechtgemeinde Halensee

Deutscher Turnerbund Steglitz

Deutscher Turnerbund Siemensstadt

DTV Armin Berlin 1897

DTV Armin Oberschöneweide

DTV Berlin 1890

DTV Berliner Turnerbund

DTV Bismarck Berlin

DTV Bismarck Wartenberg

DTV Charlottenburg 1905

DTV Charlottenburger Turngemeinde

DTV Franz Kießling Malschow

DTV Friedrichshagen 1901

DTV Friedrichshain Berlin 1919

DTV Friesen Berlin 1891

DTV Friesen Dalldorf

DTV Friesen Wilmersdorf 1900

DTV Frisch Auf Berlin

DTV Frisch Auf Marzahn

DTV Frisch Auf Rosenthal

DTV Jahn Berlin 1891

DTV Jahn Lübars 1906

DTV Jahn Oberschöneweide

DTV Jahn Rosenthal

DTV Jahn Weissensee

DTV Köpenick

DTV Moabit

DTV Scharnhorst

DTV Schlageter

DTV Siegfried Spandau 1926

DTV Spandau

DTV Sparta Steglitz

DTV Theodorf Körner Berlin 1896

DTV Wanderlust Hohenschönhausen 1907

DTV Waidmannslust

DTV Wartenberg

Deutschvölkischer TV Berlin 1899

Turngruppe der Sektion Mark Brandenburg des DAV

TV Deutsche Eiche Blankenfelde

Verein für deutsches Turnertum zu Berlin 1932

Deutscher Turnerbund Berlin (Dachverein 1933)

 

Brandenburg

DTV Angermünde 1891

DTV Armin Falkenberg 1904

DTV Deutsche Eiche Schildow

DTV Deutsche Eiche Krummensee

DTV Eberswalde 1891

DTV Felsing Ahrensfelde 1908

DTV Friedrich Friesen Potsdam

DTV Friesen Bad Freienwalde

DTV Friesen Magdeburg

DTV Frisch Auf Mühlenbeck

DTV Germania Blumberg

DTV Glück Auf Gusow

DTV Hindenburg Mehrow

DTV Hönow

DTV Jahn Bad Wilsnack

DTV Jahn Hohen Neuendorf

DTV Jahn Lindenberg

DTV Jahn Schönfließ

DTV Kyffhäuser Schönerlinde

DTV Lützow Löhme

DTV Mahlsdorfer Turnerbund

DTV Markgraf Gero Havelberg

DTV Roskow

DTV Storkow

DTV Theodor Körner Seefeld

DTV Wachow 1924

DTV Wendisch Buchholz

DTV Werneuchen

DTV Wittenberg a.d.Elbe

DTV Zechlinerhütte

TV Pommern Stettin

 

Zum 1. Januar 1934 musste der ‚Anschluss‘ aller bisherigen Vereine des Deutschen Turnerbundes (Wien) an die Deutsche Turnerschaft und den Reichsbund für Leibesübungen vollzogen sein. Ein großer Teil der Berliner völkischen Vereine trat dem neuen Dachverein „Deutscher Turnerbund Berlin e.V.“ bei, der mit über 3.000 Mitgliedern einer der größten Turnvereine im Reich wurde.

Eine Auswertung der Vereinsregisterakten und Ortschroniken ist noch nicht erfolgt und muss innerhalb eines wissenschaftlichen Projektes erfolgen.

In der Beilage ‚Norddeutschland‘ der Bundesturnzeitung verabschiedete sich der Gau Brandenburg vom Deutschen Turnerbund:



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Prof. Dr. August Bier – Arzt, Ökologe und Philosoph

Freitag, 24. März 2017

Der Arzt, der Leibesübungen verordnete und Bäume pflanzte.

Er gehört zu den weltweit bekanntesten Chirurgen der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Prof. Dr. August Bier (1861-1949) war 25 Jahre lang Leiter der Chirurgischen Klinik der Berliner Universität in der Ziegelstraße. Mehr als 5000 Mal stand er am Operationstisch, seine Vorlesungen waren überfüllt, viele Anekdoten und Zitate des energisch-knorrigen und mit sarkastischem Humor ausgestatteten Geheimrates machten die Runde. Als ein „Titan der Chirurgie“ wurde er im Gedenken an seinen 150. Geburtstag im Jahr 2011 in Festveranstaltungen, Zeitungs- und Rundfunkbeiträgen gewürdigt.

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August Bier. Foto: Archiv LSB Berlin.

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Vor 156 Jahren: Das 2. Deutsche Turnfest 1861 in Berlin.

Dienstag, 13. Dezember 2016

 

 

Berlin ist 2017 zum fünften Mal Austragungsort eines Deutschen Turnfestes. Die Organisatoren rechnen mit 70.000 aktiven Teilnehmern, die in der 1. Juniwoche an die Spree kommen wollen. Seit 2005 wird zu ‚Internationalen‘ Deutschen Turnfesten eingeladen.

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Werbetafel für das IDTF 2017

In einem Blick in die Geschichte erinnern wir uns an das ‚2. Allgemeine Deutsche Turnfest‘ in Berlin vor 156 Jahren. Es fand vom 10. bis 12. August 1861 statt.

Das Schauturnen in Moabit am 11. August 1861

(Neuruppiner Bilderbogen)

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Als Berlin in Schutt und Asche sank: Die Jahn-Ausstellung von 1943 im Rathaus Neukölln.

Montag, 12. Oktober 2015

 

 

Vom 11. August bis 8. September 1943 fand im Neuköllner Rathaus eine Ausstellung zum 165. Geburtstag von Friedrich Ludwig Jahn statt. Mitten im Krieg, nur wenige Monate nach der Katastrophe von Stalingrad und der antreibenden Goebbels-Rede im Berliner Sportpalast.

Als geborener Neuköllner und Mitglied eines örtlichen Sportvereins stelle ich mir folgende Fragen:

Was sollte und wollte diese Ausstellung im Bombenhagel?

Hatte die Bevölkerung nichts Besseres zu tun, als sich eine Sportausstellung anzuschauen?

Was hatten Jahn und die Hasenheide mit dem Krieg zu tun?

Für den Kreis der an der Zeitgeschichte des Sports Interessierten verbindet sich mit diesen Fragen ein museumspädagogischer Auftrag: Wie können wir junge Leute zum Nachdenken anregen und ihnen ‚Vergangenes‘ möglichst spannend vermitteln?

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Protest gegen Umbenennung der Berliner Jahn-Grundschule

Mittwoch, 25. März 2015

Gegen die Eliminierung von Turnvater Friedrich Ludwig Jahn als Namenspatron einer Berliner Grundschule formiert sich zunehmend und deutschlandweit Protest. Der Protest richtet sich vor allem gegen das Bezirksamt Pankow von Berlin, das diese Entscheidung der Schule gebilligt hat. Kritisiert wird eine inzwischen erfolgte Umbenennung in ‚Bötzow-Grundschule‘ nach einer Brauereidynastie, die auch den Namen für ein von Investoren entwickeltes Stadtgebiet in Prenzlauer Berg trägt. 

 

Jahn, Uhland unP1030435.jpg jahn uhland arndt.jpg A.jpg Bd Arndt: Drei vom Volk gewählte Abgeordnete des ersten deutschen Parlaments in der Frankfurter Paulskirche 1848/49.

(Foto: Archiv LSB Berlin)

 

 

 

 

 

 

 

Nachstehend ein Beitrag von Prof. Dr. Hans-Jürgen Schulke aus dem Pressedienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) vom 24. März 2015. Professor Schulke ist Sportwissenschaftler und lehrt an den Universitäten Bremen und Hamburg. Er war Sportamtsdirektor und Sportreferent der Freien und Hansestadt Hamburg.  

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Mathilde Kirschner – die Oberin des Kaisers.

Freitag, 23. Januar 2015

Erinnerungen an eine bürgerliche Sozialreformerin9mat_por

Die 1951 in Berlin (West) verstorbene Vorsitzende des Vereins „Arbeiterinnenwohl“, Mathilde Kirschner, gehört zu den erfolgreichen bürgerlichen Sozialreformerinnen des vorigen Jahrhunderts. Ihr Wirken spiegelt die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik zur NS-Zeit bis zum Neubeginn der Bundesrepublik nach 1945. Herausragend waren ihre Tätigkeiten als Leiterin eines der ersten „Arbeiterinnenheime“ in Berlin-Moabit und als Oberin des ‚Kaiser-Wilhelm-Kinderheims‘ in Ahlbeck auf Usedom.

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Invalidenfriedhof Berlin: 200. Todestag von Friedrich Friesen am 16. März 2014.

Sonntag, 16. März 2014

 

 Auf dem Berliner Invalidenfriedhof wurde am 16. März 2014 des 200. Todestages von Friedrich Friesen gedacht. Am Grab des Mitbegründers der Turnkunst, des Fechtens und des Schwimmens versammelten sich Vertreter des Fördervereins Invalidenfriedhof, der Jahn-Gesellschaft Freyburg/Unstrut, des Forums für Sportgeschichte, des Landessportbundes Berlin und der Senatssportverwaltung zu einer Gedenkstunde. Erinnerungsworte sprachen Klaus Francke, Vorsitzender des Fördervereins und Gerd Steins, Präsident des Forums für Sportgeschichte.

 

 

Prof. Dr. Ingo Peschel legt für die Jahn-Gesellschaft einen Kranz

nieder. Gerd Steins spricht Worte der Erinnerung. Fotos: Nippe

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Publikationen

Mittwoch, 29. Januar 2014

Neuerscheinungen 2012/2013

   SHB 16 und 180001 SHB 16 und 180002

 

Aus der Reihe „Sporthistorische Blätter“ des Forums für Sportgeschichte und des Sportmuseums Berlin.

 

Heft 16:

Manfred Nippe / Gerd Steins; „Vom Rennbahn-Restaurant zum Haus des Sports“  –

Ein Streifzug durch die Geschichte der Stadion-Terrassen am Olympiastadion.

Berlin 2012, 48 Seiten, 155 Abbildungen.

Heft 18: 

Manfred Nippe; „Ahlbeck – vom Kinderheim des Kaisers zum Ferienpark der Sportjugend“

Zum 100. Bestehen der Einrichtung 1913 – 2013.

Berlin 2013, 74 Seiten, 171 Abbildungen.

Die Hefte sind gegen eine Schutzgebühr beim Sportmuseum Berlin erhältlich.

Telefon: 030 – 305 83 00, Mail: Sportmuseum.Berlin@t-online.de.

 

 

 

 

Sportgeschichte zum Anfassen – die Fußball-Route Berlin.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

 

  FRB-Logo

Das bei der Mitgliederversammlung des Landessportbundes Berlin 2012  vom Berliner Fußball-Verband vorgestellte Konzept einer „Fußball Route“ war faszinierend: Mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs zu markanten Punkten der Berliner Fußballgeschichte, das gab es in der Sporthauptstadt noch nicht. Also Fußball und Sportentwicklung zum Anfassen, zum Kennenlernen der Kieze und Vereine. Wer weiß denn heute noch, wo   Deutschlands ältester Fußballverein, der BFC Germania 88, gegründet wurde? Oder, wer im 19. Jahrhundert auf dem Tempelhofer Feld kickte, wo Sepp Herberger in seinen Berliner Jahren wohnte, Hertha und Union ihre Erfolge und Niederlagen erlebten, die Ost-West-Auseinandersetzungen den Sport teilten und was sonst noch wann und wo nicht nur die Fußballwelt bewegte? Die ‚Fußball Route‘ will Antworten bringen – und das Vorhaben geht jetzt in die Realisierungsphase

 

Vor 1900: Germania-Spielszene

Germania 88 vor 1900 (Foto: BFV)

 

 

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Die „Sportgeschichte“ wird vernetzt und digitalisiert

Mittwoch, 27. November 2013

 

Mitgliederversammlung und DAGS-Symposium in Maulbronn.

Werner Philipp vom Grünauer Wassersportmuseum erhielt den DAGS-Ehrenpreis 2013.

Im Unesco-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn trafen sich am 24./25. Oktober 2013 mehr als 100 Sportwissenschaftler und Mitglieder der „Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen (DAGS)“ zu ihrer Jahrestagung und zum 10. DAGS-Symposium. Das Tagungsthema „Sportgeschichte vernetzt“ stand im Mittelpunkt und wurde mit dem 20-jährigen Bestehen des in Maulbronn ansässigen „Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg“ verbunden.

 

 

 

 

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