Archiv für die Kategorie ‘Sportgeschichte(n)’

Meine Corona-Chronik für März 2022: War’s das? Nach zwei Jahren werden die meisten Schutzmaßnahmen aufgehoben.

Donnerstag, 14. April 2022

 

Die Corona-Schutzmaßnahmen der Schulen sollen bis spätestens Mai 2022 aufgehoben werden, das erklärte die Kultusministerkonferenz (KMK) am 11. März. Das betrifft die Maskenpflicht, Tests von Symptomfreien und andere „anlasslose“ Reihentests. Berliner Bildungspolitikerinnen und Politikerinnen haben sich gegen eine schnelle Aufhebung der Maskenpflicht ausgesprochen. Sie schlagen vor, die Maskenpflicht mindestens bis zwei Wochen nach den Osterferien beizubehalten. Die Ferien enden am 23. April. Auch an den Universitäten geht man von einer Aufhebung der Präsenzpflicht ab dem Sommersemester aus.

rbb 24 vom 12. März 2022

 

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) appelliert an die drei kommunalen Spitzenverbände, möglichst auf die Ausweisung von Sportstätten als Flüchtlingsunterkünfte zugunsten anderer, geeigneter Einrichtungen zu verzichten. Sporthallen sind aus humanitären Gründen als mittel- oder langfristige Massenunterkünfte, wie die Erfahrungen aus der Flüchtlingsphase 2015 gezeigt haben, weitgehend ungeeignet. Auch würden Unterstützungsmöglichkeiten für die Zufluchtsuchenden beschränkt, wenn erneut Sporthallen flächendeckend als Flüchtlingsunterkünfte ausgewiesen werden. Vermieden werden soll, dass Sportstätten zu Hotspots werden, wenn überwiegend ungeimpfte Flüchtlinge dort in Massen untergebracht werden.

DOSB vom 11. März 2022

 

Der Landessportbund Berlin hat seine Mitgliedsorganisationen und Vereine informiert, dass der Unfall- und Haftpflichtversicherungsvertrag mit der Feuersozietät Berlin-Brandenburg auch für sportliche Aktivitäten mit Asylbewerbern und Geflüchteten gilt. Der Versicherungsschutz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene umfasst auch Nicht-Mitglieder. Die Sportvereine bieten dadurch nach der Wiederöffnung des Vereinssports einen breiter Raum für die Integration der Geflüchteten in unsere Gesellschaft und eröffnen ihnen im zweiten Schritt die Mitgliedschaft in den Vereinen. Auch eine gute Nachricht nach Corona.

LSB Berlin vom 11. März 2022

 

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Sportgeschichte(n) aus „Sport in Berlin“

Dienstag, 08. März 2022

Thema: Frauen im Sport

Vor 162 Jahren

Oktober 1860: In Berlin gründet sich der Mädchen-Turnverein Thusnelda unter Leitung von Marie Below, der späteren Frau von Prof. Dr. Angerstein, dem Vorsitzenden des Berliner Turnrathes und des Turnlehrervereins. Die Mädchen und Frauen des Vereins wirken beim 2. Deutschen Turnfest 1861 in Berlin mit, geschmückt mit schwarz-rot-goldenen Schärpen. Weitere Mädchenturnvereine werden gegründet, das allgemeine Mädchenturnen aber erst 1876 an den Berliner Schulen eingeführt. Zuvor werden nach Anregungen von Pestalozzi und Eiselen Leibesübungen für Mädchen und weibliche Jugendliche nur in Privatschulen angeboten.

 

Vor 133 Jahren

September 1889: Der Männer Turnverein Vater Jahn Rixdorf 1865 – heute TuS Neukölln – führt als zweiter Verein der Mark Brandenburg das Frauenturnen ein und gründet eine Mädchenturnabteilung. Zur Hundertjahrfeier des Turnplatzes in der Hasenheide veranstaltet der Verein mit seinen Mädchen- und Frauenabteilungen 1911 ein Schauturnen auf dem Neuköllner Hertzbergplatz (unser Bild).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Meine Corona-Chronik vom Februar 2022: Berlin steht zwischen Pandemie und Krieg in der Ukraine.

Dienstag, 01. März 2022

 

Ihre eigenen Talente zu entdecken, das ist für Kinder in der Pandemie nicht so leicht. Ein Projekt von Alba Berlin mit der Staatsoper und einer Schule am Gesundbrunnen geht da neue Wege. Zwar gehört der Sport und ganz besonders der Basketball zur Alltagskultur, doch ist eine gezielte Verbindung von Sport und Kultur eher selten. Frank Bachner berichtet über das von Henning Harnisch mit Unterstützung der neuen Schulsenatorin Astrid-Sabine Busse entwickelte Kooperationsprojekt. Es geht um Sport für Kinder im Kiez und die Entwicklung deren gesellschaftlicher und sozialer Motivation – so beim Zugang zum Musiktheater und einer gegründeten Opern-Arbeitsgemeinschaft. Und natürlich auch durch die Verbindung der in beiden Bereichen tätigen Aktiven mit gegenseitigen Besuchen in der Staatsoper und der Max-Schmeling-Halle. Dem Fazit des Kommentators ist zuzustimmen: Gerade in Zeiten der Pandemie, in der viele Schulstunden wegen Krankheit der Lehrer ausfallen oder in denen Kinder zu-Hause-bleiben müssen, werden oft die Fächer gestrichen, die am kreativsten sind, Musik und Sport. Jene Fächer, in denen sich die Schüler selber entdecken können, in denen besonders soziale und emotionale Fähigkeiten gefragt sind.

Tagesspiegel vom 1. Februar 2022

 

Die Tageszeitung bezeichnet sie als die heimlichen Superstars der Olympischen Spiele, die Männlein und Weiblein in den weißen Ganzkörperanzügen mit den Schutzbrillen, den Faceshields und umgeschnallten Desinfektionstanks. Der taz-Reporter ist in Peking angekommen und berichtet über die Corona-Zeremonien und den Auftritt der „weißen Armee“: Securities scannen QR-Codes, schicken ihn zum PCR-Test, rufen „Sit down“ und rufen die persönliche Olympia-App „My2022“ auf. Ist alles an Daten auf dem Smartphone vorhanden, dann gibt es nach längerer Wartezeit den QR-Code für den Zutritt zum Hotelzimmer und zur „olympischen Blase“. Eine chinesische TV-Reporterin hat IOC-Chef Thomas Bach gefragt, ob er nicht auch finde, dass die Spiele nach zwei Jahren Pandemie so etwas „wie einen Frühling für die Welt darstellten“. Dem hat Bach nicht widersprochen.

taz vom 3. Februar 2022

 

Mit einigen Neuregelungen hat in Berlin der Schulbetrieb nach den Winterferien begonnen. In den kommenden zwei Wochen sind dabei tägliche Corona-Tests Pflicht, danach dann wieder drei Tests pro Woche. Von der Testpflicht in Schulen grundsätzlich befreit sind geimpfte und genesene Schüler, aber auch ihnen werden Tests dringend angeraten. Die Präsenzpflicht einschließlich der Quarantäneregeln will die Bildungssenatorin noch im Februar prüfen.

rbb 24 vom 7. Februar 2022

 

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Meine Corona-Chronik für Januar 2022: Nach zwei Jahren stehen wir weiterhin auf schwankendem Grund.

Dienstag, 01. Februar 2022

 

Das Neue Jahr hat friedlich und mit weniger Feuerwerk begonnen. Der Chef-Virologe der Charité, Christian Drosten, hält mildere Krankheitsverläufe bei der Omikron-Variante für „sehr wahrscheinlich“. So sei das Risiko für Ungeimpfte, nach einer Infektion in eine Klinik zu müssen, bei Omikron nur etwa drei Viertel so hoch wie bei der Delta-Variante.

Berliner Morgenpost vom 1. Januar 2022

 

Das Zweite Deutsche Fernsehen stellt die Olympischen Winterspiele in Peking in den Mittelpunkt und stellt zum Jahresbeginn die Frage “Wie sieht es hinter der Fassade wirklich aus?“. In ihrer Dokumentation geht Christiane Hoffmann mit weiteren Autoren dieser Frage nach und berichtet von Pekings perfekter Inszenierung, den gigantischen Sportstätten und der immer wiederholten politischen Aussage „das Virus in den Griff bekommen zu haben“. Die offizielle Propaganda der Regierung wirft weitere Fragen auf, etwa nach der Wahrheit hinter den Hochglanzbildern, den Einfluss, welchen die Sportlerinnen und Sportler überhaupt und vor allem auch das IOC haben. Ein nüchternes Fazit des TV-Teams: Das größte Sportereignis der Welt scheint wieder einmal zu einer politischen Machtdemonstration missbraucht zu werden.

ZDF vom 2. Januar 2022

 

Nach Rekordwerten bei den Corona-Zahlen macht der Hamburger Senat den Anfang, die von der Konferenz der Bundesländer mit dem Bundeskanzler beschlossenen neuen Corona-Maßnahmen zu verstärken: Im Breitensport der Hansestadt gilt künftig die 2G-Plus-Regel, in Innenräumen muss beim Sporttreiben zusätzlich ein negativer Corona-Test vorliegen. Ausnahmen gibt es bei Geimpften, Genesenen und „Geboosterten“. Auch im Profibereich sind Zuschauer nicht mehr erlaubt, Geisterspiele und Spielabsagen werden die Regel.

NDR vom 5. Januar 2022

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Meine Corona-Chronik für Dezember 2021: Mit Kontaktverboten und Optimismus ins neue Jahr.

Montag, 03. Januar 2022

 

Angesichts der bevorstehenden Ausweitung der Corona-Einschränkungen fordert das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes eine „Breitensport-Garantie“ für Deutschland. Der aus dem Amt scheidende DOSB-Präsident Alfons Hörmann: „Einen pauschalen und flächendeckenden Sport-Lockdown darf es nicht wieder geben. Wir können verschärfte Regeln mit 2G einhalten, in kleineren Gruppen trainieren und unsere Impfaktionen fortführen. Aber die ‚sozialen Tankstellen‘ unseres Landes, die Sportvereine, dürfen nicht wieder zugesperrt werden.“

DOSB vom 2. Dezember 2021

 

Chefredakteurin Christine Richter überbringt die neuen Nachrichten persönlich und erläutert die Beschlüsse vom 2. Dezember zur Unterbindung der Virusausbreitung: Im Kampf gegen die beispiellose Corona-Welle gelten in ganz Deutschland strengere Schutzauflagen – und umfassende Beschränkungen für Ungeimpfte, die einem Lockdown nahekommen. Bund und Länder einigten sich auf eine Reihe von Maßnahmen, zu denen eine Zutrittsverweigerung für Ungeimpfte bei Weihnachtseinkäufen durch bundesweite 2G-Regeln, ein Böllerverbot zu Silvester und eine kommende Impfpflicht für besondere Tätigkeitsfelder sowie eine massive Erweiterung der Impfangebote gehören. Eine Verschärfung ist durch weitergehende Verordnungen der Länder entsprechend der Inzidenzlage möglich.

Berliner Morgenpost vom 3. Dezember 2021

 

Der Senat von Berlin erläutert gegenüber der Presse seine weitergehenden Corona-Beschlüsse. Zugang zu Weihnachtsmärkten haben nur noch Geimpfte und Genesene mit Maskenpflicht, für Bars und Clubs gilt ein Tanzverbot, was einer Schließung nahekommt und die Schulen und Kitas sollen für das Impfen von Kindern ertüchtigt werden.

rbb vom 4. Dezember 2021

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Meine Corona-Chronik für November 2021: Beschlüsse der Regierung für die fünfte Welle – das ist zu spät.

Mittwoch, 01. Dezember 2021

 

Die Teamsportarten kämpfen um ihre Fans. Zwar sind die Zuschauer in den Handball-, Basketball-, Volleyball- und Eishockey-Hallen zurück, aber die Ränge nicht gefüllt und oft leer. Handballmanager Bob Hanning sagt im Interview: „Wir sind noch weit weg vom Normalzustand. Man merkt deutlich, dass die Leute zum Teil den Aufwand noch nicht betreiben wollen und auf der anderen Seite gerade ältere Fans noch spürbar verunsichert sind“. Die Bundesligen sehen bei andauernder Nicht-Auslastung ihrer Tribünen und Ränge ihre finanziellen Ressourcen gefährdet, auch wenn derzeit noch staatliche Hilfen fließen. Ein verändertes Konsumverhalten nach der Pandemie wäre verheerend, ein Zurückholen der Fans wichtigste Aufgabe der Vereine und Ligen.

Berliner Zeitung vom 3. November 2021

 

Felix Lill berichtet über die Corona-Lage in Japan, die während der Olympischen Spiele alle Rekorde brach und nun plötzlich kaum noch spürbar ist. Die Bevölkerung hat sich inzwischen ohne Pflicht impfen lassen, was zu beeindruckend niedrigen Inzidenzzahlen geführt hat. So ist eine große Corona-Müdigkeit bei der Bevölkerung einhergehend mit öffentlicher Skepsis an Einschränkungen der Regierung eingetreten. Lockerungen werden kommen, wird Japan damit zum Vorbild?

Frankfurter Rundschau vom 8. November 2021

 

Beim Blick nach Deutschland „überraschen“ rapide steigende Inzidenzzahlen. So fragt Christoph Becker nicht ohne Grund „wann kommt die Impfpflicht für die Profis“? Die ersten Coronafälle in der Fußball-Bundesliga werden bekannt und allgemein wird die Abschaffung der kostenlosen Tests durch die Politik als folgenschwerer Irrtum kritisiert. Eine Impfpflicht wird damit für jene, die mit dem Sport ihr Geld verdienen, immer wahrscheinlicher.

Frankfurter Allgemeine vom 9. November 2021

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Meine Corona-Chronik für Oktober 2021: Die Sportvereine haben die Kraft, zu kitten, was die Pandemie auseinanderreißt.

Dienstag, 02. November 2021

 

 

Die Olympischen Spiele von Tokio sind durch die Pandemie als „die leisen Spiele“ in die Sportgeschichte eingegangen. Viele Journalisten haben sie im Vorfeld als „steril“ bezeichnet, was Anno Hecker, der Sportchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, so nicht unterschreibt. Im Interview mit Frank Schneller vom Verband Deutscher Sportjournalisten nimmt er zur fehlenden Interaktion zwischen Publikum und Sportlern Stellung. „Natürlich wünschen wir uns die. Denken Sie an die Leichtathletik – das Klatschen beim Anlauf des Weitspringers. Aber daraus zu schließen, dass in Tokio keine Stimmung herrschte, greift zu kurz. Es geht durchaus auch um die Stimmung untereinander – und die habe ich in Tokio besonders intensiv erlebt. Steril war das gar nicht“. Basis für guten Sportjournalismus ist für in die Nähe und die dazu notwendige Qualität der Recherche. Hecker: „Das Fernsehbild ist gut und wichtig. Aber der Zuschauer zuhause am Bildschirm kann nicht riechen oder schmecken, Vibrationen spüren. Selbst das Hören ist nicht eins zu eins mit dem Live-Erlebnis zu vergleichen. Diese Nähe ist wichtig“.

Sportjournalist Nr. 5 vom 4. Oktober 2021

 

In Berlin ist am 4. Oktober die Maskenpflicht an den Grundschulen gefallen. Eine viel diskutierte Entscheidung, die vom RKI-Präsidenten und mehreren Virologen als verfrüht kritisiert wird.

Tagesschau vom 5. Oktober 2021

 

Auch in Berlin dürfen Fitness- oder Tanzstudios sowie ähnliche Indoor-Einrichtungen mit Hygienevorschriften öffnen. Es gelten das 2G- oder 3G-Modell. Bei 3G müssen Mindestabstände, pro Quadratmeter nur eine Person, bei bewegungsintensiven Sportarten pro 10 Quadratmeter beachtet werden. Außerhalb der Sportausübung müssen medizinische Masken getragen werden, hinzu kommen Lüftungsauflagen und eine Kontakt-Nachverfolgung. Kinder bis zu 14 Jahren können ohne Test in festen Gruppen bis zu 20 Teilnehmern trainieren. Bei der 2G-Regelung – Geimpfte und Genesene – entfallen ein Teil der Auflagen. So können Kinder unter 12 Jahren ohne Impfung trainieren, müssen aber einen negativen Test vorweisen. Für den Vereinssport ein sich täglich änderndes und verwirrendes Ärgernis.

rbb24 vom 6. Oktober 2021

 

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Forum verleiht Horst-Milde-Award an Prof. Dr. Alexander Weber

Mittwoch, 22. September 2021

 

Mit einer Pressemitteilung über die Verleihung des Horst-Milde-Awards 2021 wendet sich das Forum für Sportgeschichte, der Fördererverein für das Sportmuseum Berlin, an die Öffentlichkeit. 

Der „Laufprofessor“ wurde am 18. September in Berlin für seine Lebensleistung geehrt

 

Der Pädagoge und Diplom-Psychologe Prof. Dr. Alexander Weber (Bad Lippspringe) wurde im Vorfeld zum diesjährigen Berlin-Marathon mit dem Horst-Milde-Award ausgezeichnet. Damit wird die Lebensleistung insbesondere für die Entwicklung des therapeutischen Laufens des emeritierten Hochschullehrers der Universität Paderborn gewürdigt. Weber gegründete im Jahre 1988 in Bad Lippspringe das Deutsche Lauftherapiezentrum (DLZ) und war bis vor kurzem dessen Vorstandsvorsitzender und Leiter. Mit seinen wissenschaftlich begleiteten Laufkursen legte er bereits in den frühen 1980er Jahren den Grundstein für die Konzeption und Ziele der Lauftherapie. Das DLZ in Bad Lippspringe als Aus- und Weiterbildungseinrichtung mit Zertifizierung sucht national und international bis heute seinesgleichen.

Der Horst-Milde-Award wurde anlässlich des 75. Geburtstages von Horst Milde, dem heute 82-jährigen Begründer und langjährigen Direktor des Berlin-Marathons, als Ehrenpreis ins Leben gerufen, um damit andere Persönlichkeiten auszuzeichnen, die sich ähnlich wie Milde für die Laufbewegung in Deutschland verdient gemacht haben. Vorherige Preisträger waren Werner Sonntag (Ostfildern bei Stuttgart), Manfred Steffny (Düsseldorf) und Dr. Hans-Georg Kremer (Jena).

Der Horst-Milde-Award wird vergeben vom Forum für Sportgeschichte, dem Fördererverein für das Sportmuseum Berlin. Zur vierköpfigen Jury gehören neben dem Namensgeber Horst Milde u.a. der Sportjournalist Michael Reinsch von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Die Jury mit dem Preisträger (v.l.n.r. Michael Reinsch, Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, Prof. Dr. Alexander Weber, Horst Milde, Gerd Steins (Fotos: Manfred Nippe).

 

In seiner Laudatio würdigte Jurymitglied Prof. Dr. Detlef Kuhlmann (Leibniz Universität Hannover) Alexander Weber als einen „wissenschaftlichen Vordenker und praktischen Vorläufer für die Laufbewegung“, weiter heißt es u.a.: „Alexander Weber präsentiert uns das Laufen als ein starkes Stück Lebenshilfe. Er hat einst den Weg freigemacht, das Laufen neu zu denken – auch über eine wettkampfmäßige Ausübung hinaus.“

Zu den ersten Gratulantinnen in Berlin gehörte Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, die Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung des Deutschen Olympischen Sportbundes: „Mit seinem therapeutischen Ansatz hat Alexander Weber dem ‚Laufen für alle‘ einen Weg in unseren Alltag bereitet. So hat er über seine Ausbildungskonzepte unzählige Menschen an das gesundheitsorientierte Laufen herangeführt“.

Sportgeschichte(n) aus „Sport in Berlin“

Mittwoch, 22. September 2021

Vor 65 Jahren

Die Delegierten der SVB-Mitgliederversammlung wehren sich gegen die Umwandlung von zwei Sportplätzen in Kohlenplätze und eine Erhöhung der Sportstättennutzungsgebühren um das Fünffache durch das Bezirksamt Spandau. Außerdem wird ein Antrag des Senats an den Bund unterstützt, die bei Sportveranstaltungen eingenommenen Ostgeldbeträge 1:1 umzutauschen (27.9.56).

 

Vor 50 Jahren

In Berlin findet auf dem Gelände der Pädagogischen Hochschule und in mehreren Sportstätten die Bundesauswahl für das „Olympische Jugendlager“ München 1972 statt. Zum Programm der Deutschen Sportjugend und der Sportjugend Berlin gehören auch ein Fußballspiel in der Jugendstrafanstalt Plötzensee und als Premiere ein Umweltfestival „Sport 1980“ mit Siegerehrung durch den DSB-Präsidenten Dr. Wilhelm Kregel im Olympiastadion. Die Läufer(innen) starten wegen Smog-Alarms mit Gasmasken, während aus der olympischen Flammenschale schwarzer Rauch aufsteigt und das weiße Kostüm der Jugendsenatorin Ilse Reichel mit Rußpartikeln übersät (1.-8.8.71).

 

Vor 35 Jahren

An der Wullenweberwiese in Tiergarten wird das Sport- und Freizeitzentrum des TSV GutsMuths eröffnet. Zum Bau weiterer Zentren freizeitsportorientierter Großvereine kommt es wegen Finanzmangels nicht mehr (1.9.86).

 

Vor 30 Jahren  

Die Sportschule des LSB Berlin und der Landesausschuss Frauensport beginnen mit der Ausbildung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern für den Rehabilitationssport (1.9.91).

 

Vor 25 Jahren

Bei den Olympischen Spielen in Atlanta erringen Berliner Athletinnen und Athleten 7 Gold-, 7 Silber- und 6 Bronzemedaillen. Die Teilnehmer(innen) der Paralympics kehren mit 9-mal Gold, 4-mal Silber und 5-mal Bronze zurück (15.-25.8.96).

 

Vor 20 Jahren

Der Landessportbund und die „Sport für Berlin gGmbH“ beginnen in der LSB-Sportschule mit Unterstützung der Sportvereine und Mitgliedsverbände die dreijährige Ausbildung für das neue Berufsbild des „Sport- und Fitnesskaufmanns“ Annähernd 100 Männer und Frauen werden in den nächsten Jahren diese nachgefragte Berufsausbildung erfolgreich abschließen (3.9.01).

 

Erstveröffentlichung

in „Sport in Berlin“ – 05/2021

Meine-Corona Chronik für August 2021: Vierte Welle – kein Lockdown für Geimpfte.

Montag, 13. September 2021

 

Zunehmend beschäftigt sich die Medizin mit den gefährlichen Langzeitfolgen von Covid-19 für Genesene. Das hat auch Auswirkungen auf den Sport: Die Forschung schätzt, dass alleine in Deutschland mindestens 500 Sportlerinnen und Sportler an Long Covid leiden. Symptome wie Muskelschwäche und ein erhöhter Ruhepuls können den Anschluss an die Weltspitze und damit die weitere Sportkarriere für sie unmöglich machen.

ARD-Sportschau vom 1. August 2021

 

Die Beschwerden von positiv auf Corona getesteten Athletinnen und Athleten in Tokio werden lauter und die praktizierten Bedingungen der Quarantäne sind fragwürdig. Die taz schreibt von einem „Hotel des Schreckens“ und meint das Nice Hotel in Tokio, ein hässlicher Kasten im Zentrum der Stadt. Positiv getestete Olympia-Teilnehmer(innen) müssen sich 10 bis 14 Tage in totaler Isolation aufhalten. Das OK meldet Anfang der Woche 450.000 Tests, davon O,01 Prozent mit positivem Ergebnis. Damit dürfte ein Gutteil der insgesamt 264 Positiven mit einem falsch-positiven Ergebnis zu Unrecht in Quarantäne sitzen.

taz vom 2. August 2021

 

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann kommentiert die Auswirkungen von Corona auf den Schulsport und zitiert einen längeren Beitrag in der FAZ mit dem Titel „Schulsport fällt aus“ zum Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“: „Der Wettkampf wird den Schülern immer fremder. Die Vereine erleben eine Austrittswelle von Kindern und Jugendlichen. Was können ihnen die Olympischen Spiele noch sagen?“ Das bedeutet für ihn nicht das Ende des größten Schulsportwettbewerbs der Welt, der seit 2020 pandemiebedingt ausfallen musste. Ganz im Gegenteil, die Schulsportstiftungen hat längst mit der KMK und den Sportverbänden den Wettbewerb modernisiert und einen neuen alternativen Wettbewerb ins Leben gerufen. Die sogenannte „Schulsport-Stafette“ öffnet den Bundeswettbewerb und führt z.B. eine Aktionswoche an den Schulen ein. Der offizielle Start findet am 9. August in Berlin statt. Damit kommt es auch bei „Jugend trainiert für Olympia und Paralympics“ zum Neubeginn, ganz im Sinne der DOSB-Kampagne „Comeback der Bewegung“ für den Vereinssport.

DOSB-Presse vom 3. August 2021

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