Das Sport ‚mehr ist als Körperertüchtigung‘ ist, ist eine wissenschaftlich bewiesene und tausendfach beschriebene Binsenweisheit, ja eine Selbstverständlichkeit. Unsere Mediengesellschaft unterschlägt die kulturellen und insbesondere die sozialen Leistungen der Sportvereine nur zu gern und stellt die sportlichen Heroen ins Scheinwerferlicht. Sportvereine sind in erster Linie zum Sporttreiben da, was ja auch nicht falsch ist. Der Verein als eine von Bürgern freiwillig und überwiegend ehrenamtlich betriebene ‚Sozialstation‘ liegt für Außenstehende weitgehend im Dunkeln. Sozialstation? Da denkt man eher an das Rote Kreuz, die Kirchen und an Wohlfahrtsorganisationen, nicht an den benachbarten Turnverein, die Wassersportgemeinschaft oder den Fußballclub. Von den Mitgliedern der Sportvereine, und das sind in Deutschland Millionen, werden die sozial-kulturellen Leistungen ihrer Vereine dagegen ganz hoch eingeschätzt: Nach der „Finanz- und Strukturanalyse“ des Deutschen Sportbundes ist z.B. die Bedeutung der sozialen Aufgaben der Sportvereine für sie in etwa gleich groß wie die des Wettkampfsports, also des Sporttreibens selbst. Deshalb also die Kampagnen des Deutschen Sportbundes wie z.B. „Sportvereine – für alle ein Gewinn“ und der Aussage ‚Das soziale Netz wird nicht nur die Politik geknüpft’.